Novelis investiert: Hier werden Deutschlands Getränkedosen recycelt
Industrieproduktion unter Druck: In Nachterstedt betreibt Novelis das größte Aluminium-Recyclingwerk weltweit. Hohe Energiepreise gefährden jedoch die Zukunft des Standortes.
Industrieproduktion unter Druck: In Nachterstedt betreibt Novelis das größte Aluminium-Recyclingwerk weltweit. Hohe Energiepreise gefährden jedoch die Zukunft des Standortes.
„Die Kreislaufwirtschaft bietet allen Parteien eine gemeinsame Plattform, um Umwelt- und Wirtschaftspolitik konkret zu gestalten, ohne Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gegeneinander auszuspielen. Damit entsteht ein produktiver Wettbewerb um die besten Ideen im Sinne von Ökonomie und Ökologie – besonders im Wahljahr“, erklären Katharina Reuter (BNW) und Kilian Schwaiger (VDM). Die Autoren erläutern, wie die Kreislaufwirtschaft in den Fokus der Politik gerückt ist und worauf es ihrer Meinung nach jetzt besonders ankommt.
Bei Gateway Gulf 2024, einem vom BahrainEconomic Development Board (Bahrain EDB) veranstalteten Investitionsforum, haben Aluminium Bahrain B.S.C. (Alba) und Daiki Aluminium Industry Company Ltd. (Alba) und Daiki Aluminium Industry Company Ltd. (ADSS) ihre strategische Partnerschaft bekräftigt, indem sie ihre Absicht ankündigten, ein Joint Venture Alba-Daiki Sustainable Solutions (ADSS) zu gründen, das eine hochmoderne, nachhaltige Anlage zur Verarbeitung von Aluminiumkrätze im Königreich Bahrain errichten wird.
Das Jahr 2024 ist geprägt von internationalen Krisen, einem konjunkturellen Abschwung und politischen Unsicherheiten. „Trotz ihrer Rolle im nachhaltigen Wirtschaftskreislauf sieht sich die Branche derzeit mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert, die ihre Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Existenz bedrohen“, erklärte Sebastian Will, Mitglied im geschäftsführenden bvse-Präsidium, auf der Mitgliederversammlung des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling Ende September in Hamburg.
Gut gegen Hitze und Starkregen?
Recycling-Initiative A|U|F feiert 30jähriges Bestehen
Frankfurt/Berlin, 24. September 2024 – Seit drei Jahrzehnten engagiert sich die Recycling-Initiative A|U|F e.V. (Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau) für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen. Über A|U|F werden Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. Damit wird der energiesparende, ressourceneffiziente und umweltgerechte Umgang mit Aluminium gefördert.
Die A|U|F-Initiative wurde im Oktober 1994 von fünf führenden Anbietern von Aluminiumprofilen (Gartner, Hartmann, Hueck, Schüco und Wicona) ins Leben gerufen. Heute zählt A|U|F über 250 Systemhäuser, Metallbauer, Bauelementehändler, Abbruchunternehmen, Architekten und Planer zu ihren Mitgliedern. Der A|U|F und seine Mitgliedsunternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, alle Verarbeitungsschrotte und Aluminiumbauteile nach ihrem Lebenszyklus nicht nur dem „normalen“ Recyclingprozess zuzuführen, sondern dafür zu sorgen, dass diese Wertstoffe im „Produktbezogenen Recycling Prozess“ (PRP) zu neuen Pressprofilen verarbeitet werden. „Unser Ziel von Beginn der Gründung an war und ist es, die Klimaverträglichkeit der Bauprodukte zu steigern sowie die Energie-Effizienz und die CO2-Bilanz in diesem Segment zu verbessern. Wir achten deshalb darauf, dass die Bauschrotte dokumentiert in geschlossenen Wertstoffkreisläufen geführt werden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des A|U|F, Thomas Lauritzen, anlässlich der Veranstaltung zum 30jährigen Bestehen der Recycling-Initiative in Berlin. „Dementsprechend haben sich sowohl unsere Mitgliederzahlen als auch die gesammelten Altmetallmengen in den vergangenen 30 Jahren stets positiv entwickelt.“
Bundesweites Netz von Sammelstellen
Der A|U|F-Kreislauf erfüllt alle Anforderungen des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Ressourceneffizienzprogrammes der Bundesregierung. In entsprechenden Vereinbarungen sind die Produktverantwortung sowie Rücknahme- und Rückgabepflichten der beteiligten Unternehmen genau festgelegt. Die aktive Teilnahme wird jährlich überprüft, durch ein Zertifikat bestätigt und ist Voraussetzung für eine Cradle-to-Cradle Zertifizierung.
Der A|U|F bietet seinen Mitgliedern ein bundesweites Netz von Sammelstellen für Alt-Aluminium (Post-Consumer) und Fertigungsreste (Pre-Consumer). Etwa 100 zertifizierte Umwelt-/Recyclingpartner des A|U|F betreiben mit ihren Niederlassungen und mehreren autorisierten Schrott-Unternehmen ein flächendeckendes Netz in Deutschland. Die Mitglieder sammeln anfallenden Aluminiumschrott, der zu den Sammelpartnern geliefert wird oder es werden Container vor Ort gestellt. Sie erhalten dafür eine Vergütung, die sich am Marktpreis orientiert
Aus Altmaterial entstehen neue Profile für Fassaden
Die Aluminium-Schrotte werden von zertifizierten Betrieben nach höchsten technologischen Standards aufbereitet. In Schreddern werden die Bauteile zerkleinert, von Lacken und Fremdmaterialien befreit und mittels Laser-Verfahren nach Legierungen getrennt. Die sortenreinen Aluminiumschrotte gehen anschließend an Gießereien, die daraus erneut Pressbolzen herstellen. Moderne Strangpresswerke produzieren damit hochwertige Profile, die von den Systemanbietern wieder an Metallbaubetriebe geliefert werden. Dort entstehen daraus neue hochwertige Fenster, Türen und Fassaden.
Gesammelte Schrottmengen wachsen kontinuierlich
Seit der A|U|F-Gründung vor 30 Jahren haben sich die vom A|U|F erfassten Mengen kontinuierlich erhöht, auch deshalb, weil immer mehr Sammelpartner, Systemhäuser und Metallbauer die Ziele von A|U|F unterstützen. Im Jahr 2023 betrug die angefallene bzw. eingesammelte Aluminiumschrottmenge aus dem Hochbaubereich in Deutschland etwa 130.000 Tonnen. Mehr als 60 Prozent der 2023 in Deutschland eingeschmolzenen Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich werden vom A|U|F e.V. erfasst und damit besonders nachhaltig recycelt. 2023 stieg die vom A|U|F bilanzierte Schrottmenge auf 70.570 Tonnen. Die vom A|U|F gesammelte Menge sorgt für eine Einsparung von mindestens 375.000 Tonnen CO2-Äquivalenten.
A|U|F als Dialogpartner gefragt
„Der deutlich gestiegene Marktanteil verweist auf ein dynamisch wachsendes Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit dem Werkstoff Aluminium nicht nur bei den Anwendern, sondern besonders bei Bauherren, Investoren, Planern und Architekten sowie der Abbruch- und Entsorgungsbranche“, erklärte Thomas Lauritzen. Der Einsatz von Aluminium im Bausektor sei gesellschaftspolitisch akzeptiert, innovativ und nachhaltig. Die Wiederverwertung in geschlossenen Wertstoffkreisläufen, wie ihn der A|U|F organisiere, habe wesentlich zum positiven Bild des Werkstoffes beigetragen. Mehrere Großstädte, darunter die Umweltverwaltung des Berliner Senats sowie das Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München, hätten ihre positive Einstellung gegenüber Aluminiumanwendungen im Baubereich bestätigt. „A|U|F steht hier als kompetenter Ansprechpartner für den Dialog zur Verfügung“, so Lauritzen.
Die aktuelle Rohstoffsituation bekräftigt das A|U|F-Engagement zusätzlich: In den nächsten Jahren ist mit einer massiv ansteigenden Nachfrage nach Aluminiumschrotten zu rechnen. Die Rücklauf- und Sammelquoten werden steigen, davon gehen Fachleute aus. „Wir versuchen, die am Weltmarkt stark nachgefragten Knetlegierungen für den Baubereich in Deutschland und Europa zu sichern. Gebrauchtes Aluminium ist eine wertvolle Rohstoffquelle zur Metallversorgung der verarbeitenden Betriebe, gerade in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland. Zusammen mit unseren Mitgliedern arbeiten wir daran, diese Materialien in Europa zu halten und nicht quer durch die Welt zu transportieren“, betont Thomas Lauritzen, der sich in vielen Gremien für die Ziele der A|U|F engagiert. Seine Erfahrung: Viele Entscheider sind keineswegs ausreichend über die spezifischen Vorteile dieses Werkstoffes informiert. Deshalb ist er auf vielen Branchenveranstaltungen und Messen präsent, um über die Ziele der A|U|F und die Möglichkeiten des Werkstoff Aluminiums zu informieren.
Ziele für die Zukunft
Wichtigste Aufgaben und Herausforderungen für die Zukunft definiert Thomas Lauritzen wie folgt:
„Der funktionierende A|U|F-Recyclingkreislauf wertet Schrotte zu einem wichtigen Recycling-Wertstoff auf. Unser Ziel für die Zukunft ist es dazu beizutragen, die Klimaverträglichkeit von Bauprodukten zu steigern und die Energie-Effizienz und CO2-Bilanz in diesem Segment zu verbessern. Wir achten deshalb darauf, dass die Bauschrotte in geschlossenen Wertstoffkreisläufen geführt werden. Damit vermeiden wir Qualitätsverluste und schöpfen die Einsparpotenziale bei Energie und Emissionen optimal aus. Damit waren wir 30 Jahre erfolgreich, und werden diesen Weg auch in Zukunft mit vielen Ideen und tatkräftigem Engagement fortsetzen“, so Thomas Lauritzen zusammenfassend.
Fotos: A|U|F
30 Jahre A|U|F
Frankfurt/Berlin, 24. September 2024 – Mehr als 60 Prozent der 2023 in Deutschland eingeschmolzenen Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich werden vom A|U|F e.V. erfasst und damit besonders nachhaltig recycelt. 2023 stieg die vom A|U|F bilanzierte Schrottmenge auf 70.570 Tonnen (t). Der A|U|F sorgt dafür, das Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt und wieder zu Profilen und Blechen für Fenster, Türen und Fassaden recycelt werden, ohne dass die Qualitätsmerkmale hochwertiger Knetlegierungen verloren gehen.
Gegenüber dem Jahr 2019 haben sich die vom A|U|F erfassten Mengen um rund 70 Prozent erhöht, erklärte der Vorstandsvorsitzende des A|U|F, Thomas Lauritzen, anlässlich einer Informationsveranstaltung zum 30jährigen Bestehen der Recycling-Initiative in Berlin.
Insgesamt fallen aktuell in Deutschland etwa 130.000 t Aluminiumschrotte im Hochbaubereich an. Davon wurden 2023 nach den Erhebungen des vom A|U|F und vom Verband European Aluminium beauftragten Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Conversion Market & Strategy GmbH 115.400 t in Deutschland wieder eingeschmolzen. Von dieser Menge gingen knapp 84.000 t zurück in den Hochbau und bilden damit einen geschlossenen Wertstoffkreislauf. Bezogen auf die Gesamtmenge der im Inland eingeschmolzenen Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich liegt der Marktanteil des A|U|F derzeit bei rund 54 Prozent.
Dieser Wert spiegele die Anstrengungen des A|U|F wider, Aluminium im Baubereich anspruchsvoll zu recyceln, sagte Lauritzen. Der A|U|F-Vorstandsvorsitzende wies aber darauf hin, dass Schrottmengen von beträchtlichem Umfang ins Ausland fließen oder außerhalb des Hochbaubereichs Anwendungen finden. Lauritzen erläuterte, dass 2023 etwa 43.000 t Aluminiumschrotte aus dem inländischen Hochbau durch Export oder andere Anwendungen dem geschlossenen Wertstoffkreislauf verloren gingen. Dieser Verlust konnte allerdings durch Schrottimporte in Höhe von rund 53.000 t mehr als ausgeglichen werden. Auch bei den bereits aufbereiteten Schrotten kommt es nach den Worten des A|U|F-Vorstandsvorsitzenden zu unerwünschten Exporten. Zudem wurden 2023 von der aus Schrotten erschmolzenen Gesamtmenge in Höhe von rund 115.000 t fast 32.000 t Verwendungen außerhalb des Hochbaus zugeführt. „Diese Zahlen“, so Lauritzen, „setzen die Eckpunkte für unsere zukünftige Tätigkeit“. Der A|U|F werde weitere Anstrengungen unternehmen, bisher nicht erfasste Schrottmengen dem geschlossenen Wertstoffkreislauf zuzuführen.
Der deutliche Anstieg der vom A|U|F erfassten Schrottmengen innerhalb der zurückliegenden Jahre beruht, so der A|U|F-Vorstandsvorsitzende, auf dem kontinuierlichen Anstieg der A|U|F-Mitgliederzahlen, insbesondere auch auf Neumitgliedschaften großer Umweltpartner.
Von den 2023 in Deutschland angefallenen und entsorgten Aluminiumschrotten entfielen 42,300 t (33%) auf sogenannte Pre-Consumer-Schrotte. Das sind Mengen, die bei Metallbaubetrieben sowie Profilherstellern und Systemhäusern anfallen. Der größere Mengenanteil (67%) entfiel auf die sogenannten Post-Consumer-Schrotte (87.700 t), welche primär bei Abbruch-, Entkernungs- und Demontagearbeiten anfallen.
„Es ist erfreulich, dass von den insgesamt 130.00 Tonnen Bauschrott, die in Deutschland verfügbar sind, inzwischen zwei Drittel aus Post-Consumer-Schrott stammen, was die Schlüsselrolle verdeutlicht, die das End-of-Life-Recycling von Aluminium-Bauprodukten im Kreislauf spielt,“ erklärte Bernard Gilmont von European Aluminium. „Die vom A|U|F gesammelte Menge sorgt,“ so Gilmont weiter, “für eine Einsparung von mindestens 375.000 Tonnen CO2-Äquivalenten.“
Der A|U|F rechnet damit, dass die Schrottmengen aus dem Hochbaubereich jährlich um bis zu vier Prozent steigen. Allerdings habe die verhaltene konjunkturelle Entwicklung im Bausektor dazu geführt, dass die 2023 bilanzierte Schrottmenge leicht unter den Werten von 2022 lag.
Fotos: A|U|F