Schlagwortarchiv für: Kreislaufwirtschaft

„Das Gütesiegel ’Made in Germany’ verblasst“

Kreislaufwirtschaft: Sie soll uns nicht nur resilient gegenüber Krisen, sondern auch wettbewerbsfähiger und innovativer machen – so lautet jedenfalls eines der Hauptargumente für einen Switch zur zirkulären Produktion. Doch wie genau steht es um Deutschland als Innovationsvorreiter? Das und mehr beantwortet Dietmar Harhoff, Direktor des Max-Planck-Institutes für Wettbewerb und Innovation im Gespräch mit FOCUS online Earth.

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Film zum Architektentag 2023 in Frankfurt am Main

Wie lassen sich Bestandsfassaden energetisch und funktional ertüchtigen? Welche Anforderungen stellen sich bei der Umnutzung bestehender Gebäude? Wie macht man Fassaden fit für Klimaerwärmung und künftiges Extremwetter? Und wie einfach können die Fassaden der Zukunft angesichts ständig steigender Anforderungen sein?

Diese Fragen standen beim Architektentag „Effizient, resilient, nachhaltig – die Gebäudehülle von morgen“ am 26. Oktober im Mittelpunkt. Konzipiert wurde die Veranstaltung von A|U|F, dem BF Bundesverband Flachglas, dem ift Rosenheim, Rewindo und dem VFF Verband Fenster + Fassade gemeinsam mit Detail.

Vier spannende Vorträge zeigten an beispielhaften Projekten, wie ressourcenschonende und kreislauforientierte Fassadenplanung gelingt. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Rahmenbedingungen beleuchtet, die es für zukunftsweisende Neu- und Umbauprojekte braucht.

In einem kurzen Film werden einige der Highlights der Veranstaltung gezeigt.

Hydro eröffnet neues Aluminium-Recyclingwerk in Cassopolis

Am 16. November eröffnete der Aluminiumkonzern Hydro sein neues Werk in Cassopolis in den USA. Nur 18 Monate nach dem ersten Spatenstich wird dort Aluminium mit dem niedrigsten Kohlenstoff-Fußabdruck in Nordamerika hergestellt. Das 150 Millionen USD teure Werk in Michigan wird jährlich 120.000 Tonnen recyceltes Aluminium produzieren.

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Interzero gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024

Interzero wurde für seine innovativen „zero waste solutions“ mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie „Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft“ ausgezeichnet. Interzero bietet seinen Kunden aus allen Branchen maßgeschneiderte Umwelt- und Systemdienstleistungen an, die auf digitalen Plattformen basieren. Durch die Rückführung von rund 2,1 Millionen Tonnen Wertstoffen in den Wirtschaftskreislauf hat Interzero im Jahr 2022 8,7 Millionen Tonnen Primärrohstoffe und rund eine Million Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart.

Die feierliche Preisverleihung findet am 23. November 2023 in Düsseldorf statt.

Interzero, ein europaweit führender Dienstleister für Kreislaufwirtschaft, ist seit dem 1. Januar 2023 Umweltpartner des AIUIF. Als Umweltpartner des AIUIF unterstützt Interzero den vom A|U|F initiierten Recyclingkreislauf für Aluminium, der garantiert, dass aus Altmaterial wieder hochwertige Aluminiumprofile hergestellt werden und der Wertstoff in der Europäischen Union bleibt.

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Ein Preis für die Zukunft

AIUIF e. V. finanziert Preis für „Nachhaltigkeit in der Fassadentechnik“

Ein Preis für die Zukunft

Es gibt viele wirkungsvolle Ansätze für die Bauindustrie, ihre Auswirkungen auf Klima und Umwelt nachhaltiger zu gestalten. Zahlreiche Faktoren haben Einfluss darauf, wie in Zukunft gebaut wird. „Die Sensibilisierung junger Bauingenieure für Umwelt- und Klimathemen ist ein zentrales Element unseres dualen Studiums“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Isabelle Simons, Studiendekanin Bauingenieurwesen und Leiterin für den Studiengang Bauingenieurwesen – Fassadentechnik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach.

Um die Kompetenzen der angehenden Bauingenieure bei der Planung von Fassadenprojekten zu unterstützen, wurde zusammen mit dem AIUIF e.V. der Studienpreis „Nachhaltigkeit in der Fassadentechnik“ ins Leben gerufen.  Der Preis wird erstmals im Jahr 2024 im Rahmen der Vorlesung „Konstruktive Projektarbeit I und II“ in der Studienrichtung Bauingenieurwesen-Fassadentechnik an der DHBW Mosbach vergeben.

An der DHBW Mosbach widmet man sich seit vielen Jahren dem praxisintegrierten Studium und dem Thema Nachhaltigkeit. „Zusammen mit unseren Dozenten versuchen wir stets, uns an realen Projekten zu orientieren. Mit diesem Preis können wir das Thema noch umfassender behandeln und Exkursionen durchführen,“ so Prof. Dr. Ing. Isabelle Simons. Auch wenn nachhaltige Planung von Bauaufgaben bei vielen Metall- und Fassadenbauunternehmen bereits Realität ist: Immer häufiger wird bei der Projektierung von Sanierungsaufgaben ein schlüssiges Nachhaltigkeitskonzept vorausgesetzt. Für Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Prorektor und Dekan der Fakultät Technik der DHBW, ist das ein zentrales Anliegen: „Wir arbeiten gerne mit Unternehmen zusammen, um unsere Studenten mit diesen praxisnahen Schlüsselqualifikationen auszustatten. Solche Preise und die damit verbundenen Mittel helfen uns dabei.“

Ein Gewinn für alle

Seit fast drei Jahrzehnten engagiert sich die Recycling-Initiative AIUIF e.V. für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen. Für Vorstandsmitglied Walter Lonsinger ist die gute Ausbildung und Information der Menschen ein vorrangiges Anliegen. „Die jungen Fassadenspezialisten werden neue Wege finden, um Bau- und Sanierungsaufgaben zu lösen. Aluminium ist ein nachhaltiger Werkstoff, der einen festen Platz in der Zukunft der Bauwirtschaft hat. Wir sind froh, mit diesem Preis künftig einen sinnvollen Beitrag für die Fassadentechnik leisten zu können.“

Projektarbeit und Praxis

Die Studenten bearbeiten in jedem Jahrgang im 5. und 6. Semester ein oder zwei Bauvorhaben im Rahmen der konstruktiven Projektarbeit. Die Studenten müssen die Aufgabe – analog zur Realität in Metallbauunternehmen – in drei Phasen bearbeiten: Angebot, technische Konstruktionsentwicklung und Arbeitsvorbereitung/Montageplanung. Dazu werden Gruppen mit je fünf Studierenden gebildet, in der sich ein Projektleiter vorrangig um Nachhaltigkeit kümmert.  Ein wichtiger Punkt ist dabei die Kreislaufwirtschaft bei Aluminium, aber auch anderer Baustoffe.  Nach jeder Phase wird das Ergebnis der Gruppe vor Fachleuten präsentiert. Für die Projektarbeit sind 120 Unterrichtseinheiten vorgesehen. „Dazu werden wir externe Fachleute einladen, die gemeinsam mit den Dozenten die erarbeiteten Nachhaltigkeitsaspekte aus verschiedenen Blickwinkeln bewerten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Isabelle Simons.

Der Nachhaltigkeitspreis Fassadentechnik wird jährlich mit 5.000 Euro dotiert. Als Preisgeld gehen 3.000 Euro an die Studenten der erfolgreichen Gruppe. Für Exkursionen stehen 2.000 Euro zur Verfügung. „Diese Mittel machen es möglich, Recycling und Kreislaufwirtschaft erlebbar zu machen. Geplant sind Besuche auf den Projektbaustellen, bei Schrottverwertern und in Aluminiumrecycling-Werken“, betont Prof. Dr.-Ing. Simons. „Solche Preise helfen uns dabei die Ausbildung besser zu gestalten und unsere Hochschule im Bildungsmarkt zu positionieren. Die Studierenden haben Gelegenheit, sich intensiv über Nachhaltigkeit, Rohstoffsicherheit und den geschlossenen Wertstoffkreislauf im Bereich Fenster, Türen und Fassaden zu machen. Gemeinsam können wir die konstruktiven Möglichkeiten einer nachhaltigen Planung real betrachten und mit den Studierenden diskutieren.“

Übersicht zu Normen und Richtlinien für mehr Ressourceneffizienz

Das VDI Zentrum Ressourceneffizienz bietet auf seiner Webseite einen Überblick zu Normen, Standards und Richtlinien entlang der Wertschöpfungskette im verarbeitenden Gewerbe. Diese dienen unter anderem dazu, eine einheitliche Terminologie und Anforderungen in vielen Wirtschaftsbereichen zu schaffen, die mit der Bauwirtschaft verbunden sind oder zu ihr gehören.

Die Webseite bietet eine übersichtliche Darstellung von VDI-Richtlinien und DIN-Normen, die sowohl die ganzheitliche Bewertung der Ressourceneffizienz von Produkten als auch die Produktentwicklung und -konstruktion unterstützen. Außerdem wird der Lebensweg von Produkten von der Herstellung bis zur Wiederverwendung und Entsorgung als einer der drei Schwerpunkt thematisiert.

Weiterführende Informationen umfassen unter anderem eine Best-Practice-Datenbank, Publikationen sowie den Zugang zur Förderdatenbank Nachhaltiges Bauen.

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Online-Paneldiskussion zum Status Quo der Circular Economy Normung

Am 27.10.2023 veranstalten DIN e.V. und BDI von 8.00 – 10.00 Uhr eine Online-Paneldiskussion zum Status Quo in der horizontalen Circular Economy Normung.

Der Fokus liegt auf die Entwicklungen rund um die europäische und internationale Normung für die Realisierung des europäischen Circular Economy Action Plan. Experten und Interessierte sind eingeladen, über eine Paneldiskussion ins Gespräch zu kommen.

Eine Anmeldung ist bis zum 25. Oktober möglich.

Weitere Informationen sowie das Pogramm finden Sie hier:

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Architektentag 2023 in Frankfurt am Main

Als einer der Mitausrichter des Architektentags 2023 lädt Sie der A|U|F e.V. herzlich ein, an dieser besonderen Veranstaltung mit dem Motto „Effizient, resilient, nachhaltig – die Gebäudehülle von morgen“ teilzunehmen. Der Architektentag findet am 26. Oktober m Schüco Showroom in Frankfurt am Main statt und wird zusätzlich für das Online-Publikum live gestreamt.

Der Architektentag 2023 bietet eine einmalige Gelegenheit, sich über aktuelle Trends und Herausforderungen im nachhaltigen Bauen zu informieren und zu diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf einen spannenden Dialog mit Ihnen!

Die Teilnahme am Architektentag ist kostenlos.

Weitere Information zum Architektentag 2023 und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es hier.

Podcast Highlight: Recyceltes Aluminium in der Beschichtung

Recyceltes Aluminium ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch eine Herausforderung für die Beschichtungsindustrie. Wie kann man die Qualität und die Optik von recyceltem Aluminium sicherstellen? Welche Rolle spielen dabei die Verbände GSB International und A/U/F e.V.? Und welche Vorteile bietet die Fluorpolymer-Einbrennlackierung Duraflon für die Fassade aus recyceltem Aluminium?

Diese und weitere Fragen diskutieren Werner Mader, Geschäftsführer der GSB International, und Thomas Lauritzen, Vorsitzender des A/U/F e.V., in der aktuellen Episode des Podcasts „Besser Lackieren“. Sie erläutern die Bedeutung von recyceltem Aluminium im Wertstoffkreislauf, die Hemmnisse im Bereich des Recyclings und die neue Kooperation zwischen den beiden Verbänden. Außerdem stellen sie ein innovatives Projekt vor, bei dem eine Fassade aus zu mindestens 75 Prozent recyceltem Aluminium mit der Fluorpolymer-Einbrennlackierung Duraflon beschichtet wurde.

Sie können den Podcast hier anhören: Podcast #36: Recyceltes Aluminium in der Beschichtung

Fensterbranche will Wiederverwertungspotenziale von Altfenstern erhöhen

Gemeinsamer Schritt für eine nachhaltige Zukunft

Die wichtigsten Verbände und Organisationen der Fensterbranche haben eine Studie in Auftrag gegeben, um die Potenziale des Altfenster-Recyclings und weitere Möglichkeiten auszuloten. Es sollen die Abfallpotenziale, alternative Entsorgungskonzepte und Möglichkeiten der Verwertung mit Blick auf eine Wertschöpfungskette über alle Rahmenmaterialien hinweg zu nutzen, ermittelt werden. Durchgeführt wird die Studie von der Conversio Market & Strategy GmbH. Auftraggeber sind der Bundesverband Flachglas (BF), der Bundesverband ProHolzfenster, der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) sowie der Verband Fenster + Fassade (VFF) zusammen mit den Recycling-Initiativen A|U|F, Rewindo und der Biotrans GmbH. Der erste Abschnitt dieser über mindestens zwei Jahre laufenden Analyse gibt einen Überblick über Abfallpotenziale von Kunststoff-, Aluminium- und Holzfenstern und den gemeinsamen Anfall von Wertstoffen und wie diese Stoffe bislang verwertet werden.

Erste Ergebnisse

Der erste Teil der Studie ist bereits erstellt und zeigt, dass jährlich ein Wertstoffpotenzial von 472 Kilotonnen (kt) an Altfenstern in Deutschland anfällt. Hierbei bildet Altglas mit 251 kt (53 Prozent) den größten Mengenanteil. Von den circa 33 Prozent Rahmenmaterialien entfällt knapp die Hälfte der Menge mit 76 kt (16 Prozent) auf Holzrahmen, gefolgt von PVC-Profilen mit 44 kt (9 Prozent) und Aluminiumprofilen mit 35 kt (8 Prozent). Die Beschläge inklusive Griffe umfassen circa 17 kt (4 Prozent). Die restlichen 49 kt (10 Prozent) entfallen auf weitere Komponenten wie Dichtungen, Abstandshalter, Schrauben und Beschichtungen aller Art, aber auch auf Stahlarmierungen, die allein 29 kt ausmachen. Schon jetzt kann ein Gros der Altfenster je nach Material aufgearbeitet, recycelt und zu einem recht hohen Anteil auch wieder für die Fensterherstellung verwendet werden.
Neben den Verbänden und Organisationen ist auch die Biotrans GmbH an der Studie beteiligt. Das Entsorgungsunternehmen bietet seit zwölf Jahren ein Konzept für alle Fenster und Rahmenmaterialen. Bundesweit werden die Altkonstruktionen mit eigenen Containern und Fuhrpark gesammelt und zentral in Schwerte mit dem Ziel einer möglichst hohen Verwertungsquote aufbereitet. Dort werden je nach Anfallstelle des Abfalls auch verschiedene Rahmenmaterialien gemeinsam in einem Container angenommen. Biotrans erfasst aber auch, genau wie die anderen Recycling-Partner der beteiligten Verbände, je nach Abfallmenge und Projekt, Monochargen von Altfenstern unterschiedlicher Rahmenmaterialien.

Weitere Schritte

Wie nicht nur dort, sondern generell eine bessere Verwertung erzielt werden kann, soll die Fortsetzung der Studie in Zusammenarbeit mit einer Hochschule mit passendem Schwerpunkt zeigen. Conversio wird dabei weiter als Supervisor tätig sein. Ferner wird EPPA, der europäische Wirtschaftsverband der Hersteller von Kunststoff-Fenstersystemen mit Sitz in Brüssel, sich an der weiteren Erhebung beteiligen. Im weiteren Studienverlauf geht es nicht nur darum, mehr Recycling-Möglichkeiten zu erarbeiten, sondern die Nachhaltigkeit deutlich zu erhöhen. So soll unter anderem die thermische Verwertung reduziert und auch die Nutzungsmöglichkeiten des Flachglases verbessert werden. Bei der Suche nach Verbesserungspotenzialen gehen die an der Studie beteiligten Verbände und Organisationen den Schritt vom reinen Recycling hin zur Kreislaufwirtschaft über die gesamte Wertschöpfungskette und ebnen damit der Fensterbranche den Weg zu deutlich mehr Nachhaltigkeit. Diese kann dadurch wiederum im Baubereich einen wesentlichen Beitrag zum Green Deal und zur verbesserten Produktverantwortung für das gesamte Fenster leisten und sich auf politischer Ebene mehr Gehör verschaffen.

Erste Ergebnisse der zweiten Stufe der Studie werden für Anfang 2025 erwartet und die Öffentlichkeit zeitnah darüber informiert.

QR-Code zur Studie (Kurzfassung):