Deutsche Aluminiumindustrie: Sorgen halten an
Die deutsche Aluminiumindustrie befindet sich weiterhin unter erheblichem Druck. AD-Präsident Rob van Gils: Neue Bundesregierung muss jetzt zügig liefern.
Die deutsche Aluminiumindustrie befindet sich weiterhin unter erheblichem Druck. AD-Präsident Rob van Gils: Neue Bundesregierung muss jetzt zügig liefern.
Nach zwei Monaten mit 0,8 Prozent Wachstum zog die weltweite Primäraluminiumherstellung im März 2025 mit 2,3 Prozent stärker an, sodass die Produktion nach dem ersten Quartal um 1,3 Prozent über dem Vorjahr lag. Treiber war China, das seine Produktion im ersten Quartal um 2,6 Prozent steigerte und seinen Anteil an der globalen Produktion dabei leicht von 59 auf 60 Prozent erhöhte. Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information.
Anlässlich der Jahrestagung des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) betonten Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB und Anja Siegesmund, Geschäftsführende Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE), die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Österreich im Bereich der Kreislaufwirtschaft.
Tomra Recycling bringt erstmals „GAINnext“ in der Metallbranche zum Einsatz. Die innovative KI-Lösung ermöglicht Aluminiumrecyclern und Schrottverarbeitern, ihre Aluminiumknetlegierungsströme gezielt aufzuwerten. Nach den Informationen von Tomra trennt „GAINnext“ dabei niedriglegierte Gussteile zuverlässig vom Knetmaterial, reduziert effektiv unerwünschte Legierungselemente wie Silizium und sorgt für besonders reine Aluminiumknetfraktionen.
Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. gratuliert der neuen Bundesregierung, angeführt von Bundeskanzler Friedrich Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil, zum Regierungsantritt. Die Geschäftsführende Präsidentin des BDE, Anja Siegesmund, betont die Dringlichkeit, die kommenden vier Jahre zu nutzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Rohstoffsicherheit durch eine konsequente Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Die chinesischen Verhüttungskapazitäten für Aluminium werden bald die von der Regierung in Beijing vorgegebene Höchstgrenze erreichen. Danach werden neue Kapazitäten nur noch durch die Schließung von älteren Öfen ausgeglichen. Aber eine weitere Erhöhung der chinesischen Kapazität zur Herstellung von reinem Aluminium wird nicht weiter angestrebt.
Auch der Aluminiumpreis konnte sich dem Trump-Zollschock nicht entziehen. Allein zwischen Mitte März und Mitte April fiel die Notierung an der LME um rund 11 % auf knapp 2.400 US-Dollar pro Tonne. Immerhin: Der Marktpreis konnte in den letzten Tagen analog zum gesamten Rohstoffmarkt einen Teil der zuvor noch höheren Verluste kompensieren.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD eine „gute Arbeitsgrundlage“ für die kommenden Jahre – mahnt jedoch eine zügige und ambitionierte Umsetzung an. Mit Blick auf die Abfallwirtschaft begrüßt der VKU insbesondere das Vorhaben, die Kreislaufwirtschaftsstrategie der Bundesregierung „ambitioniert fortzuführen“.
Vollständiger Schrottabfluss durch US-Zölle auf Aluminiumimporte möglich
Die deutsche Aluminiumindustrie warnt vor dramatischen Folgen der neu in Kraft getretenen US-Zölle auf Aluminium. Während Primäraluminium und aluminiumintensive Produkte mit einem hohen Zoll belegt werden, bleiben Aluminiumschrotte zollfrei – mit fatalen Folgen für den europäischen Markt. US-Unternehmen kaufen Schrotte zu Höchstpreisen an, was zu einer zunehmenden Verknappung bis hin zum Ausverkauf in Deutschland und Europa führt.