13 Millionen Tonnen: Deutschland importiert tonnenweise Müll
2023 importierte Deutschland über 13 Millionen Tonnen Abfälle und Schrott – im Wert von fast 15 Milliarden Euro. Dabei wurden vor allem bestimmte Abfallarten gehandelt.
2023 importierte Deutschland über 13 Millionen Tonnen Abfälle und Schrott – im Wert von fast 15 Milliarden Euro. Dabei wurden vor allem bestimmte Abfallarten gehandelt.
Im vergangenen Jahr stieg die globale Primäraluminiumproduktion um 2,3 Prozent auf 70,6 Millionen Tonnen und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Auch im Januar 2024 lag der Output um 2,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Wenn Bündnis 90 / Die Grünen in ihrem Programm für die Europawahl schreiben, dass die Kreislaufwirtschaft im Mainstream angekommen sei, dann gilt dies sicherlich für die strategische Positionierung der zuständigen politischen Ebenen in Europa und in den Regierungen der Mitgliedsländer.
Auf der operativen Seite ist echte Kreislaufwirtschaft allerdings noch weit von einer flächendeckenden Umsetzung entfernt. Was können Konsumentinnen und Konsumenten momentan auch mehr tun, als fleißig ihren Müll zu trennen und sich eventuell darauf zu freuen, dass demnächst ihre alten Elektrogeräte repariert werden können. Wie die Geschäftsmodelle und Märkte der Kreislaufwirtschaft aussehen werden, ist jedenfalls in der Breite noch reine Zukunftsmusik.
Damit steht die Politik vor der großen Herausforderung, das umzusetzen, was nun schon viele Jahre länger auf dem Papier steht, als für Ressourcenschonung und neues Handeln in der Praxis dienlich ist. Deutlich zeigt dies der Transformationsbericht der Bundesregierung zur Kreislaufwirtschaft, dessen zögerliche Tonalität das Gegenteil von dem ist, was jetzt gebraucht wird: Attraktive Rahmenbedingungen mit klugen Regulierungen für funktionsfähige Märkte, auf denen mit Kreislaufwirtschaft echtes Geld verdient werden kann.
Frank Steffens Annette von Hagel
Geschäftsführende Vorstände
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Im Berichtsmonat Januar setzte sich nach Informationen der IKB Deutschen Industriebank AG der Trend aus Dezember fort: Die Schrottpreise zogen weiter an. Die schwächelnde Bauwirtschaft sorgte für ein knappes Angebot bei Abbruchschrotten, und die Exportnachfrage aus der Türkei und Italien ließ die Schrottpreise steigen.
Dr. Claas Oehlmann ist Geschäftsführer der BDI-Initiative Circular Economy Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit, Industrie-Förderung mbH. Thomas Heine sprach mit ihm über aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft und die Positionen der Initiative, etwa zur EU-Ökodesign-Verordnung.
Die exportorientierte Schweizer Aluminiumindustrie wurde in der zweiten Jahreshälfte 2023 von der konjunkturellen Abkühlung in ihren wichtigen europäischen Absatzmärkten beeinträchtigt. So sorgte unter anderem die Krise der Automobilindustrie in Deutschland und Frankreich für erhebliche Einbußen. Gesamthaft betrachtet ging die Produktion der Schweizer Walz- und Presswerke um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.
Die globale Primäraluminiumproduktion erreichte in 2023 mit 70,6 Millionen Tonnen und einem Anstieg um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen neuen Rekordwert. Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information.
Am 16. November eröffnete der Aluminiumkonzern Hydro sein neues Werk in Cassopolis in den USA. Nur 18 Monate nach dem ersten Spatenstich wird dort Aluminium mit dem niedrigsten Kohlenstoff-Fußabdruck in Nordamerika hergestellt. Das 150 Millionen USD teure Werk in Michigan wird jährlich 120.000 Tonnen recyceltes Aluminium produzieren.
Gemeinsamer Schritt für eine nachhaltige Zukunft
Die wichtigsten Verbände und Organisationen der Fensterbranche haben eine Studie in Auftrag gegeben, um die Potenziale des Altfenster-Recyclings und weitere Möglichkeiten auszuloten. Es sollen die Abfallpotenziale, alternative Entsorgungskonzepte und Möglichkeiten der Verwertung mit Blick auf eine Wertschöpfungskette über alle Rahmenmaterialien hinweg zu nutzen, ermittelt werden. Durchgeführt wird die Studie von der Conversio Market & Strategy GmbH. Auftraggeber sind der Bundesverband Flachglas (BF), der Bundesverband ProHolzfenster, der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) sowie der Verband Fenster + Fassade (VFF) zusammen mit den Recycling-Initiativen A|U|F, Rewindo und der Biotrans GmbH. Der erste Abschnitt dieser über mindestens zwei Jahre laufenden Analyse gibt einen Überblick über Abfallpotenziale von Kunststoff-, Aluminium- und Holzfenstern und den gemeinsamen Anfall von Wertstoffen und wie diese Stoffe bislang verwertet werden.
Erste Ergebnisse
Der erste Teil der Studie ist bereits erstellt und zeigt, dass jährlich ein Wertstoffpotenzial von 472 Kilotonnen (kt) an Altfenstern in Deutschland anfällt. Hierbei bildet Altglas mit 251 kt (53 Prozent) den größten Mengenanteil. Von den circa 33 Prozent Rahmenmaterialien entfällt knapp die Hälfte der Menge mit 76 kt (16 Prozent) auf Holzrahmen, gefolgt von PVC-Profilen mit 44 kt (9 Prozent) und Aluminiumprofilen mit 35 kt (8 Prozent). Die Beschläge inklusive Griffe umfassen circa 17 kt (4 Prozent). Die restlichen 49 kt (10 Prozent) entfallen auf weitere Komponenten wie Dichtungen, Abstandshalter, Schrauben und Beschichtungen aller Art, aber auch auf Stahlarmierungen, die allein 29 kt ausmachen. Schon jetzt kann ein Gros der Altfenster je nach Material aufgearbeitet, recycelt und zu einem recht hohen Anteil auch wieder für die Fensterherstellung verwendet werden.
Neben den Verbänden und Organisationen ist auch die Biotrans GmbH an der Studie beteiligt. Das Entsorgungsunternehmen bietet seit zwölf Jahren ein Konzept für alle Fenster und Rahmenmaterialen. Bundesweit werden die Altkonstruktionen mit eigenen Containern und Fuhrpark gesammelt und zentral in Schwerte mit dem Ziel einer möglichst hohen Verwertungsquote aufbereitet. Dort werden je nach Anfallstelle des Abfalls auch verschiedene Rahmenmaterialien gemeinsam in einem Container angenommen. Biotrans erfasst aber auch, genau wie die anderen Recycling-Partner der beteiligten Verbände, je nach Abfallmenge und Projekt, Monochargen von Altfenstern unterschiedlicher Rahmenmaterialien.
Weitere Schritte
Wie nicht nur dort, sondern generell eine bessere Verwertung erzielt werden kann, soll die Fortsetzung der Studie in Zusammenarbeit mit einer Hochschule mit passendem Schwerpunkt zeigen. Conversio wird dabei weiter als Supervisor tätig sein. Ferner wird EPPA, der europäische Wirtschaftsverband der Hersteller von Kunststoff-Fenstersystemen mit Sitz in Brüssel, sich an der weiteren Erhebung beteiligen. Im weiteren Studienverlauf geht es nicht nur darum, mehr Recycling-Möglichkeiten zu erarbeiten, sondern die Nachhaltigkeit deutlich zu erhöhen. So soll unter anderem die thermische Verwertung reduziert und auch die Nutzungsmöglichkeiten des Flachglases verbessert werden. Bei der Suche nach Verbesserungspotenzialen gehen die an der Studie beteiligten Verbände und Organisationen den Schritt vom reinen Recycling hin zur Kreislaufwirtschaft über die gesamte Wertschöpfungskette und ebnen damit der Fensterbranche den Weg zu deutlich mehr Nachhaltigkeit. Diese kann dadurch wiederum im Baubereich einen wesentlichen Beitrag zum Green Deal und zur verbesserten Produktverantwortung für das gesamte Fenster leisten und sich auf politischer Ebene mehr Gehör verschaffen.
Erste Ergebnisse der zweiten Stufe der Studie werden für Anfang 2025 erwartet und die Öffentlichkeit zeitnah darüber informiert.
QR-Code zur Studie (Kurzfassung):
Der ZVEI erkennt in der Debatte um den EU Critical Raw Materials Act (ECRMA) zwar Fortschritte, sieht aber weiterhin Handlungsbedarf, um Europa unabhängiger von Importen kritischer Rohstoffe zu machen. Großen Handlungsbedarf sieht der ZVEI weiterhin beim Aufbau einer europaweiten Recyclinginfrastruktur.