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Gemeinsame Aktion für eine nachhaltige Zukunft

Der Weg zur zirkulären Wertschöpfung bei Altfenstern

Berlin, Bonn, Frankfurt u.a., 22. April 2025 – Die wesentlichen deutschen Verbände und Organisationen der Fensterbranche haben sich zusammengeschlossen, um in einer dreistufigen Studie ein Mengenszenario und das Abfall- und Recyclingpotenzial von Altfenstern in Deutschland zu analysieren. Die ersten beiden Teile wurden jetzt fertiggestellt. In einer späteren Untersuchung sollen dann noch konkrete Maßnahmen zur Optimierung der Logistik- und Recyclingprozesse für alle Fensterkomponenten und Rahmenmaterialien sowie ein Herstellerbezug erarbeitet werden.

Der erste Schritt dazu wurde bereits umgesetzt und ein Abfallmengenszenario ermittelt (wir berichteten im September 2023). Demnach fielen im Jahr 2022 in Deutschland bei Rückbau-und (energetischen) Sanierungsmaßnahmen von Gebäuden etwa 10 Millionen Einheiten
Altfenster an, was einer Gesamtmenge von 460.000 bis 480.000 Tonnen entspricht. Derzeit ergeben sich aus dem Gebäudebestand die höchsten Rückbaumengen im Bereich der Holzfenster. Da jedoch in den letzten 20-30 Jahren zunehmend Kunststoff- und Aluminiumfenster eingebaut wurden und diese Rahmenanteile derzeit einen Anteil von bis zu 70 % des Gesamtmarktes haben, wird in Zukunft ein Anstieg der Altfenstermengen aus diesen Materialien gegeben sein.

Nun wurde in einem weiteren Schritt das Recyclingpotenzial von Altfenstern identifiziert. Den Auftrag dazu vergaben die mitwirkenden Verbände und Organisationen an das Institut für Infrastruktur∙ Wasser ∙ Ressourcen ∙ Umwelt (IWARU) unter der Leitung von Frau Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme. Das Institut analysierte die aktuellen Erfassungs- und Logistikprozesse sowie die Verwertungswege für Altfenster und deren Komponenten. Aufgrund der Ergebnisse (siehe Anlage) konnten Optimierungspotenziale und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. „Insgesamt zeigt der Bericht, dass in der Fensterbranche erhebliche Potenziale zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Verbesserung der Recyclingquoten vorhanden sind – vorausgesetzt, es gelingt, die bestehenden Prozesse und Strukturen weiter zu optimieren und besser zu koordinieren“, sagt VFF-Geschäftsführer Frank Lange.

Sortenreinheit teilweise gegeben

In der gegenwärtigen Praxis zeigte sich, dass die beim Gebäuderückbau anfallenden Altfenster von Abbruchunternehmen oft maschinell mit der Fassade abgebrochen werden, was zu Verschmutzungen und Kontaminationen führt. Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen tauschen dagegen zumeist Fensterbau- und Montagebetriebe die Fenster aus. Die Altfenster werden dabei direkt an der Baustelle oder auf den Betriebshöfen der ausführenden Unternehmen gesammelt oder bei Sammelstellen abgegeben. Das führt zu einer höheren Sortenreinheit der Abfälle.

Rund 54 % der im Jahr 2023 in Deutschland angefallenen Aluminiumschrotte wurden über das System der Recyclinginitiative A|U|F erfasst. So wird bereits ein erheblicher Anteil von Aluminium aus dem Hochbau im Kreislauf geführt. Der hohe monetäre Wert von Aluminium und die guten Recyclingeigenschaften führen jedoch häufig dazu, dass es direkt an Schrotthändler verkauft oder ins Ausland exportiert wird, wodurch es für den geschlossenen Recyclingkreislauf – und damit auch für Fensterprofile – verloren geht. „Unsere größte Aufgabe ist es, die Kreislaufwirtschaft zum Tagesgeschäft zu machen, um Aluminium auch im Kreislauf unserer Branche zu halten“, sagt Thomas Lauritzen, Vorstandsvorsitzender von AIUIF e. V..

Sortenrein erfasstes PVC aus Kunststofffenstern wird aufgrund der etablierten Aufbereitungsinfrastruktur und der Recyclinginitiative Rewindo werkstofflich verwertet. „Durch aktuelle umweltpolitische Maßnahmen ist ein wichtiger Aspekt bei der energetischen Sanierung und dem Rückbau – der umweltfreundliche, ressourceneffiziente und klimaschonende Umgang mit Bauabfällen – in den Fokus gerückt. Der Gesetzgeber hat klare Präferenzen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft formuliert. Sie finden sich in der Gewerbeabfallverordnung, der Bauproduktenverordnung, der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) sowie auf europäischer Ebene in der Circular Plastics Alliance (CPA)“, betont Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Im Jahr 2022 wurden circa 64 % der anfallenden Kunststoffprofile aus Fenstern, Rollläden und Türen über das Rewindo- System erfasst. Das Regranulat wird anschließend für neue Fensterprofile genutzt und aufgrund der Anforderungen an die Oberflächenqualität im Kern von Fensterrahmen eingesetzt. Werden Kunststofffenster über den Baumischabfall entsorgt, erfolgt eine energetische Verwertung. Diese Mengen gehen dem Recycling verloren.

Rewindo und A|U|F agieren als Vermittler zwischen den verschiedenen Akteuren der Branche. Die Studienergebnisse zeigen, dass diese Systeme bei Fensterbau- und Montagebetrieben, aber auch bei einer Vielzahl von Entsorgungsunternehmen, etabliert sind. Bei Abbruchunternehmen, Architekten und Architektinnen, Dachdeckerbetrieben sowie Projektentwicklerfirmen sind sie dagegen noch weitgehend unbekannt. Diverser sieht dagegen die Lage bei Holzfenstern und dem Flachglas aus. Das Rahmenmaterial von Holzfenstern, die i. d. R. mit Holzschutzmitteln behandelt wurden, darf in Deutschland nicht stofflich, sondern muss thermisch verwertet werden. „Mangelnde Daten zur Art und Menge der Holzschutzmittel im Fensterbestand hemmen die Kreislaufführung von Holzfenstern. Hier müssen wir ansetzen, um neue Wege für die stoffliche Verwertung von altem Fensterholz zu schaffen“, erläutert Pro Holzfenster-Geschäftsführer Kai Pless.

Je nach Annahmebedingungen des Entsorgungsunternehmens wird das Glas vorab aus dem Rahmen entfernt. Anschließend werden die befüllten Container in entsprechende Aufbereitungsanlagen verbracht. Geschieht dies auf der Baustelle, wird es mit der mineralischen Fraktion verwertet und kommt als Sekundärbaustoff wieder zum Einsatz. Werden Fenster komplett einer Aufbereitung zugeführt, wird das Glas aussortiert und soweit möglich dem Flachglasrecycling zugeführt. Der überwiegende Teil wird jedoch nach einem mehrstufigen Aufbereitungsprozess in der Hohlglas- und Glasperlenindustrie oder als Dämmmaterial verwertet. Dazu sagt Jochen Grönegräs, Geschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas: „Alle Glashersteller würden gern mehr Scherben in ihrer Produktion einsetzen. Die Qualitätsanforderungen dafür sind aber so hoch, dass Post- Consumer-Scherben sie mit den heutigen Recyclingmethoden meist nicht erfüllen können. Hier müssen neue Wege für ein werterhaltendes Handling der Scherben während des gesamten Recycling-Prozesses gefunden werden.“

Die metallhaltigen Fraktionen, wie Fensterbeschläge und Armierungen aus dem PVC- Rahmen, werden bei der Aufbereitung von Altfenstern aussortiert und stofflich verwertet. Dieses Recyclingmaterial gelangt jedoch nicht direkt in die Beschlagindustrie zurück.

Auch die Wiederverwendung von Fenstern und deren Komponenten wurde untersucht. Allerdings wird diese in der Praxis kaum angewendet, weil die regelmäßig steigenden Anforderungen an Fenster(komponenten) und der damit zunehmende technische Fortschritt gegen eine Wiederverwendung sprechen.

Ökobilanzielle Faktoren

Aus der Ökobilanz geht hervor, dass bei allen drei Rahmenmaterialien die Herstellungsphase die größte Umweltauswirkung ausübt, sieht man von der Nutzungsphase ab. Maßgeblich hier sind die Rohstoffe, insbesondere Aluminium und PVC. Bei Holzfenstern wirkt sich das im Holz gespeicherte Kohlendioxid positiv auf die Bewertung der Umweltwirkung Global Warming Potential (GWP) oder Treibhauspotenzial aus. Ferner trägt auch die Verglasung mit einem hohen Masseanteil am Fenster zur Bilanzierung bei. Beschläge weisen trotz ihres geringen Masseanteils einen vergleichsweise hohen Frischwasserverbrauch auf. „Diesen zu reduzieren, ist nicht nur ökologisch wünschenswert, sondern auch wirtschaftlich für die Beschlaghersteller von Vorteil. Wir vom Fachverband werden zusammen mit unseren Mitgliedern entsprechende Lösungen erarbeiten“, kommentiert Silke Koppers, Projektmanagerin beim FVSB.

Wie schon erwähnt, weist das Holzfenster in der Herstellungsphasen im Vergleich zu Kunststoff- und Aluminiumfenstern ein geringeres Treibhauspotenzial auf, allerdings werden in der End-of-Life-Phase auch keine Gutschriften erteilt, da Holzrahmen naturgemäß keine Rezyklate enthalten. PVC-Rahmen enthalten heute bereits mehr als 20 % PVC-Rezyklat, Aluminiumrahmen etwa 30 bis 40 %. Bei der Produktion von Flachglas werden etwa 20 bis 25 % Glasscherben eingesetzt. Eine Erhöhung der Rezyklatanteile bei PVC und Aluminium kann deutliche Einsparungen bei den CO2-Emissionen bewirken.

Optimierungspotenziale und Handlungsempfehlungen

Auf Basis der ausgewerteten Erkenntnisse wurden die folgenden Optimierungsansätze abgeleitet, die dazu beitragen können, die Kreislaufführung von Fenstern in der Praxis weiter zu verbessern:

• Vorhandene Netzwerke ausbauen, um die Bekanntheit der Rücknahmesysteme (Rewindo, A|U|F, etc.) zu steigern. Einführung eines Rücknahmesystems für Glas, das Glasscheiben in hoher Qualität sammelt und effizient verwertet.

• Fensterdemontage und die Rücknahmesysteme in Ausschreibungstexten und
Leistungsverzeichnissen bei Sanierungen sowie Rückbauvorhaben verbindlich verankern.

• Eine materialübergreifende Bündelung der Rücknahmesysteme könnte die Organisation für beteiligte Unternehmen erleichtern.

• Für die Verwertung von Holzfensterrahmen sind die tatsächlichen Belastungen durch Holzschutzmittel zu überprüfen (Datenmonitoring) und mit den Grenzwerten der Altholzkategorien der AltholzV zu vergleichen, um ggf. die Möglichkeit einer stofflichen Verwertung rechtlich zu verankern.

Auf diesen Ergebnissen aufbauend, soll im dritten Teil des Branchenprojektes erörtert werden, wie die Vorschläge praxisnah umgesetzt werden können. Ziel muss sein, den Recyclingprozess für Fenster und deren Komponenten zukunftsfähig zu machen. Die Kreislaufführung erfordert einen hohen logistischen Aufwand, auf der anderen Seite stehen Materialeffizienz und Klimaschutz durch CO2-Einsparungen. Angedacht ist auch, einen Ansatz für einen Herstellerbezug zu entwickeln. In diesem Zusammenhang können zukünftig (digitale) Produktpässe von Fenstern ein hilfreiches Instrument werden.

Die Fenster- und Türenbranche zusammen mit ihrer Zulieferindustrie hat eindrücklich gezeigt, dass sie bereits den Weg in die Kreislaufwirtschaft beschritten hat. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen geht sie darüber hinaus und erweitert somit ihre Verantwortung für das Produkt in allen Lebenszyklusphasen.

Hinweis
Bei der Betrachtung der ökobilanziellen Faktoren ist zu berücksichtigen, dass die zugrundeliegenden Referenzfenster aus der Massenbilanzierung der ersten Studie stammen und damit den heute durchschnittlich recycelten Altfenstern entsprechen. Neue Fenster erfordern üblicherweise mehr Materialeinsatz und es können sich abweichende Materialanteile der jeweiligen Komponenten ergeben. Des Weiteren wurde für alle Fensterkomponenten die gleiche Nutzungsdauer angenommen.

Basisinformation

Der Bausektor ist eine der ressourcenintensivsten Branchen in Deutschland und verbraucht etwa 60 % der natürlichen Ressourcen. Im Jahr 2022 fielen rund 400 Millionen Tonnen Abfall an, wovon rund 54 % meist mineralische Bau- und Abbruchabfälle ausmachten. Angesichts von Materialknappheit, Lieferengpässen, steigenden Materialpreisen und erhöhten Entsorgungskosten besteht auch im Bausektor die Notwendigkeit, die Kreislaufwirtschaft weiter voranzubringen. Ein wesentliches Ziel hierbei ist es, geschlossene Materialkreisläufe zu etablieren, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren. In diesem Kontext stellt auch das Bauteil Fenster einen bedeutenden Stoffstrom dar. Fenster bestehen aus unterschiedlichen Komponenten und Materialien: Rahmen (Kunststoff, Aluminium oder Holz), Glas, Beschläge und Dichtungen.

Derzeit werden die beim Gebäuderückbau anfallenden Altfenster von Abbruchunternehmen oft maschinell mit der Fassade abgebrochen.

Bildmaterial:
Abdruck honorarfrei, Bildquelle: Verbände und Organisationen der Fensterbranche

Anlage:

Kurzfassung Ergebnisbericht: Umsetzung der zirkulären Wertschöpfung bei Altfenstern

Kontakt:
Silke Koppers
Referentin für Kommunikation und Projektmanagement
Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V.
Offerstr. 12, 42551 Velbert
Telefon: 02051/9506-10
Telefax: 02051/9506-20
E-Mail: koppers@fvsb.de
Internet: www.fvsb.de

Neues AIUIF-Mitglied: Brüninghoff Group

Netzwerk mit starken Partnern

Die Brüninghoff Group ist eine breit aufgestellte Unternehmensgruppe, die seit über 50 Jahren das industriell vorgefertigte Bauen mit Holz, Beton, Stahl und Aluminium perfektioniert. Sechs Gesellschaften der Group mit 700 Beschäftigten planen, produzieren, realisieren und erbringen Serviceleistungen für Immobilien.

Die Mitgliedschaft bei AIUIF

Die Brüninghoff Group engagiert sich verstärkt in Initiativen, Vereinen und Verbänden mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Neben dem Klimaschutz und der Emissionsreduktion spielen hier insbesondere Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung eine überaus wichtige Rolle. Dies geschieht aus der Überzeugung, dass eine Unternehmensgruppe aus der Bauwirtschaft nur mit gelebter und in ihrer Philosophie verankerter Nachhaltigkeit dauerhaft am Markt erfolgreich sein kann.

Foto: Brüninghoff

Das Engagement der Gruppe und seines CEOs Frank Steffens erstreckte sich lange auf die re!source Stiftung, deren Vorsitz er innehatte. „Hier kam der Kontakt zu Thomas Lauritzen und AIUIF zustande“, so Frank Steffens. „Nachhaltigkeit ist tief in unserer DNA verankert. Wir sind uns sicher, dass Unternehmen nur mit gelebter Nachhaltigkeit langfristig erfolgreich sein können. Derzeit sind ressourcenschonende, kreislauffähige und emissionsreduzierte Bauweisen noch nicht der Standard. Wir sind der festen Überzeugung, dass sie es werden müssen, denn die Bauwende ist alternativlos“.

Am Brüninghoff-Standort in Heiden werden Elemente aus Aluminium hergestellt – beispielsweise für Fassaden mit hohem Glasanteil. Aluminiumreste aus dem Produktionsprozess werden dabei dem Wertstoffkreislauf zugeführt.

Die Brüninghoff Group hat ihren Schwerpunkt im hybriden Bauen. Die Produktionsbereiche erstrecken sich von Holz und Beton über Stahl hin zu Aluminium in Kombination mit Glas. In den jeweiligen Produktionen wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, im Besonderen auf den sorgsamen Umgang mit Ressourcen sowie eine effiziente Kreislaufwirtschaft.

Die Unternehmensgruppe und AIUIF verfolgen hier dasselbe Ziel: Aluminium in einem hochwertigen Stoffkreislauf ohne Downcycling zu führen. Deshalb werden im Bereich der Bauteilproduktion mit Aluminium alle Schrotte gesammelt und dem Stoffkreislauf erneut zugeführt im Sinne der vollständigen und hochwertigen Wiederverwertung.

„Als Unternehmensgruppe, die plant, produziert und baut, haben wir Einfluss auf die viele Aspekte entlang der Wertschöpfungskette. Die Kreislauffähigkeit ist eine der zentralen Schrauben, an denen wir drehen müssen. Das können wir am besten mit einem starken Netzwerk aus gleichgesinnten Partnern, die wir im AIUIF gefunden haben“, so Frank Steffens.

Brüninghoff GmbH & Co. KG
Industriestraße 14
46359 Heiden
www.brueninghoff.de

WAREMA JETZT BEI AIUIF

Seit Jahresbeginn ist der Sonnenschutz-Spezialist Warema Mitglied in der Recycling-Initiative AIUIF e.V. und liefert Aluminium- schrotte in den Materialkreislauf für Fenster, Türen und Fassaden. Bei Warema fallen in allen drei Produktionsstandorten Produktionsschrotte aus der Fertigung von Außenjalousien, Fenstermarkisen und Rollläden an. Diese werden nun über den zuständigen Sammelpartner direkt in den AIUIF-Kreislauf geliefert, teilt das Unternehmen mit.

A|U|F feiert 30jähriges Bestehen

Seit drei Jahrzehnten engagiert sich die Recycling-Initiative A|U|F e.V. (Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau) für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen. Das 30-jährige Bestehen des in Europa einzigartigen Projekts wird am 24. September 2024 mit einer Festveranstaltung in Berlin gefeiert.

Die A|U|F-Initiative wurde im Oktober 1994 von fünf führenden Anbietern von Aluminium-Profilen (Gartner, Hartmann, Hueck, Schüco und Wicona) ins Leben gerufen. Heute gehören über 250 Systemhäuser, Metallbauer, Bauelemente-Händler, Abbruchunternehmen, Architekten und Planer zu unseren Mitgliedern. Über die Recyclinginitiative A|U|F werden über 60 Prozent der in Deutschland anfallenden Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. „Unser Ziel ist es, die Klimaverträglichkeit der Bauprodukte zu verbessern und die Energie-Effizienz in diesem Segment zu steigern. Wir achten deshalb darauf, dass die Bauschrotte in geschlossenen Wertstoffkreisläufen geführt werden“, sagt der A|U|F-Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen.

Thomas Lauritzen, Vorstandsvorsitzender des A|U|F e.V.

Die gesammelten Aluminium-Schrotte werden nach höchsten technologischen Standards zur Wiederverwertung aufbereitet. Anschließend gehen die sortenreinen Aluminium-Schrotte an deutsche oder europäische Gießereien, die daraus erneut Pressbolzen herstellen. Moderne Strangpresswerke produzieren damit hochwertige Profile, die von den Systemanbietern wieder an Metallbaubetriebe geliefert werden. Sie liefern neue, maßgefertigte Fenstern, Türen und Fassaden.

Zur Veranstaltung

Die Festveranstaltung zum 30. Geburtstag von A|U|F am 24. September 2024 in Berlin will Vertreter von Mitgliedsunternehmen, Partner und Politiker zusammenführen, die A|U|F-Erfolgsgeschichte der letzten drei Jahrzehnte würdigen und die zukünftigen Herausforderungen diskutieren.

Als Keynote-Speakerin wird WWF-Vorständin Heike Vesper auftreten. Die Podiumsdiskussion „Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft zur Erreichung der Klimaneutralität“ wird mit Jonas Reischmann (Raico), Sabine Flamme und Christoph Lindner (Conversio) sowie Walter Lonsinger und Thomas Lauritzen (beide A|U|F) besetzt. Darüber hinaus findet die Auszeichnung der Gewinner des Studienpreises „Nachhaltigkeit in der Fassadentechnik“ statt.

Ihr Wissen ist gefragt

Projekte für die Presse

Redakteure fragen bei uns immer wieder nach Objektreportagen und Fallbeispielen. Die Öffentlichkeitsarbeit ist für den AIUIF e.V. enorm wichtig. Bitte nennen Sie uns interessante Bauvorhaben, bei denen alte Aluminium-Elemente ausgetauscht werden.

Mailen Sie uns einfach, wenn ein Objekt in Planung ist.

AIUIF Vorträge und Informationen

Wichtiges Wissen vermitteln

Noch immer ist der frühere Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger oft unterwegs, um auf Messen, Veranstaltungen oder Branchentreffen das Anliegen des AIUIF in die Branche zu tragen. Seine Vorträge rund um die Arbeit des AIUIF und den Wertstoffkreislauf für Aluminium finden immer reges Interesse. So zum Beispiel auf den Techniktagen des Unternehmerverbandes Metall Baden Württemberg. Mehr als 100 Metallbauer haben so Details zum Recycling von Aluminium aus Bauanwendungen erfahren. Bei SAUTER METALL fand ein Workshop zum Thema Nachhaltigkeit mit 30 Personen statt. Im Mai lud das AUF-Mitglied FTW-Kreierhoff zum Vortrag vor 60 Bauherren, kommunalen Vertretern Planungs-. und Architekturbüros ein.
Planen Sie eine eigene Veranstaltung? Möchten Sie einen Vortrag buchen? Mailen Sie uns…

AIUIF feiert 30-jähriges Bestehen in Berlin

30 Jahre AIUIF – eine Erfolgsgeschichte

Seit drei Jahrzehnten engagiert sich die Recycling-Initiative AIUIF e.V. (Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenb­­­au) für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf von Aluminium aus Bauanwendungen. Das 30-jährige Bestehen wollen wir mit Ihnen, Partnern und Vertretern aus Politik und Wirtschaft gebührend feiern. Wir laden Sie schon jetzt, zur Festveranstaltung am 24. September 2024 in Berlin ein.
Die aktuellen Herausforderungen zeigen, wie wichtig die Initiative von Unternehmen und Unternehmern ist, um unsere Wirtschaft wieder zu beleben. Das gilt gleichermaßen für Industrie und Handwerk. Lassen Sie uns gemeinsam die Gelegenheit nutzen. Details folgen…

WAREMA ist neues AIUIF-Mitglied

Sonnenschutz ist Klimaschutz

Frankfurt, 14. Mai 2024 – Seit Jahresbeginn ist die WAREMA Renkhoff SE Mitglied in der Recycling-Initiative AIUIF e.V. und liefert Aluminiumschrotte in den Materialkreislauf für Fenster, Türen und Fassaden. Sonnenschutz ist ein wichtiges Instrument zur Energieeinsparung und die Klimaresilienz von Gebäuden. Jetzt werden die Spezialisten auch bei Aluminium aktiv.

Im Rahmen der Nachhaltigkeits- und Klimastrategie hat sich Sonnenschutz-Spezialist WAREMA klare Ziele gesetzt. Bereits vor drei Jahren wurden die CO2-Emissionen der Unternehmensgruppe definiert. Ein Ergebnis: im Scope 3 – Indirekte Emissionen spielen „Rohstoffe“ wie das eingesetzte Aluminium eine deutliche Rolle. Für Vertriebs-Vorstand Christian Steinberg war das keine Überraschung: „Aluminium ist der wichtigste Werkstoff für viele unserer Produkte. Um an dieser Stelle den CO2-Fußabdruck zu reduzieren haben wir uns im Markt umgesehen und wirksame Maßnahmen definiert“. Auch ein Blick über die Sonnenschutzbranche hinaus hat wertvolle Impulse gebracht: zum Beispiel den Kontakt zum AIUIF. Die Initiative sorgt dafür, dass aus Profilschrotten wieder neue Profile entstehen können. „Bei WAREMA wollen wir bis 2030 die CO2-Emissionen um 30 Prozent senken, dafür ist ein verantwortungsvoller Ressourceneinsatz entscheidend, getreu dem Motto: Reduce-Reuse-Recycle. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit AIUIF sind dafür sehr gewinnbringend. Außerdem kaufen wir künftig vermehrt CO2-reduziertes Aluminium ein, das hohe Recyclinganteile aufweist und mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde“, erklärt Christian Steinberg.

Bei Warema fallen in allen drei Produktionsstandorten Marktheidenfeld, Wertheim und Limbach-Oberfrohna Produktionsschrotte an. Sie wurden selbstverständlich auch bisher gesammelt. Doch seit Januar ist sichergestellt, dass alle Pre Consumer Schrotte aus der Fertigung von Außenjalousien, Fenstermarkisen und Rollläden über den zuständigen Sammelpartner, die Materialverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim (MVG), direkt in den AIUIF-Kreislauf geliefert werden. Zudem fällt auch Material aus der Produktion von Outdoor Living-Produkten, wie Lamellendächer oder Markisen an. Hier sind es vorwiegend Profilabschnitte.

Zunehmend werden bei WAREMA auch Post-Consumer-Schrotte gesammelt. „Beim Austausch von Rollläden, Rücknahmen von Markisen oder Reparaturen kommt eine Menge verschiedener Wertstoffe zusammen“, die wir gerne im Sinne unserer Kunden sammeln, sortieren und wieder den Kreisläufen zuführen. Hier sind unsere Life-Cycle-Service-Mitarbeiter kompetente Ansprechpartner“, ergänzt Hildegard Frommherz, bei WAREMA zuständig für den Bereich Corporate Sustainability.

BU: Vertriebs-Vorstand Christian Steinberg setzt auf Nachhaltigkeit und Aluminiumrecycling über den AIUIF

Fotos: AIUIF