Gemeinsame Aktion für eine nachhaltige Zukunft

Der Weg zur zirkulären Wertschöpfung bei Altfenstern

Berlin, Bonn, Frankfurt u.a., 22. April 2025 – Die wesentlichen deutschen Verbände und Organisationen der Fensterbranche haben sich zusammengeschlossen, um in einer dreistufigen Studie ein Mengenszenario und das Abfall- und Recyclingpotenzial von Altfenstern in Deutschland zu analysieren. Die ersten beiden Teile wurden jetzt fertiggestellt. In einer späteren Untersuchung sollen dann noch konkrete Maßnahmen zur Optimierung der Logistik- und Recyclingprozesse für alle Fensterkomponenten und Rahmenmaterialien sowie ein Herstellerbezug erarbeitet werden.

Der erste Schritt dazu wurde bereits umgesetzt und ein Abfallmengenszenario ermittelt (wir berichteten im September 2023). Demnach fielen im Jahr 2022 in Deutschland bei Rückbau-und (energetischen) Sanierungsmaßnahmen von Gebäuden etwa 10 Millionen Einheiten
Altfenster an, was einer Gesamtmenge von 460.000 bis 480.000 Tonnen entspricht. Derzeit ergeben sich aus dem Gebäudebestand die höchsten Rückbaumengen im Bereich der Holzfenster. Da jedoch in den letzten 20-30 Jahren zunehmend Kunststoff- und Aluminiumfenster eingebaut wurden und diese Rahmenanteile derzeit einen Anteil von bis zu 70 % des Gesamtmarktes haben, wird in Zukunft ein Anstieg der Altfenstermengen aus diesen Materialien gegeben sein.

Nun wurde in einem weiteren Schritt das Recyclingpotenzial von Altfenstern identifiziert. Den Auftrag dazu vergaben die mitwirkenden Verbände und Organisationen an das Institut für Infrastruktur∙ Wasser ∙ Ressourcen ∙ Umwelt (IWARU) unter der Leitung von Frau Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme. Das Institut analysierte die aktuellen Erfassungs- und Logistikprozesse sowie die Verwertungswege für Altfenster und deren Komponenten. Aufgrund der Ergebnisse (siehe Anlage) konnten Optimierungspotenziale und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. „Insgesamt zeigt der Bericht, dass in der Fensterbranche erhebliche Potenziale zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Verbesserung der Recyclingquoten vorhanden sind – vorausgesetzt, es gelingt, die bestehenden Prozesse und Strukturen weiter zu optimieren und besser zu koordinieren“, sagt VFF-Geschäftsführer Frank Lange.

Sortenreinheit teilweise gegeben

In der gegenwärtigen Praxis zeigte sich, dass die beim Gebäuderückbau anfallenden Altfenster von Abbruchunternehmen oft maschinell mit der Fassade abgebrochen werden, was zu Verschmutzungen und Kontaminationen führt. Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen tauschen dagegen zumeist Fensterbau- und Montagebetriebe die Fenster aus. Die Altfenster werden dabei direkt an der Baustelle oder auf den Betriebshöfen der ausführenden Unternehmen gesammelt oder bei Sammelstellen abgegeben. Das führt zu einer höheren Sortenreinheit der Abfälle.

Rund 54 % der im Jahr 2023 in Deutschland angefallenen Aluminiumschrotte wurden über das System der Recyclinginitiative A|U|F erfasst. So wird bereits ein erheblicher Anteil von Aluminium aus dem Hochbau im Kreislauf geführt. Der hohe monetäre Wert von Aluminium und die guten Recyclingeigenschaften führen jedoch häufig dazu, dass es direkt an Schrotthändler verkauft oder ins Ausland exportiert wird, wodurch es für den geschlossenen Recyclingkreislauf – und damit auch für Fensterprofile – verloren geht. „Unsere größte Aufgabe ist es, die Kreislaufwirtschaft zum Tagesgeschäft zu machen, um Aluminium auch im Kreislauf unserer Branche zu halten“, sagt Thomas Lauritzen, Vorstandsvorsitzender von AIUIF e. V..

Sortenrein erfasstes PVC aus Kunststofffenstern wird aufgrund der etablierten Aufbereitungsinfrastruktur und der Recyclinginitiative Rewindo werkstofflich verwertet. „Durch aktuelle umweltpolitische Maßnahmen ist ein wichtiger Aspekt bei der energetischen Sanierung und dem Rückbau – der umweltfreundliche, ressourceneffiziente und klimaschonende Umgang mit Bauabfällen – in den Fokus gerückt. Der Gesetzgeber hat klare Präferenzen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft formuliert. Sie finden sich in der Gewerbeabfallverordnung, der Bauproduktenverordnung, der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) sowie auf europäischer Ebene in der Circular Plastics Alliance (CPA)“, betont Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter. Im Jahr 2022 wurden circa 64 % der anfallenden Kunststoffprofile aus Fenstern, Rollläden und Türen über das Rewindo- System erfasst. Das Regranulat wird anschließend für neue Fensterprofile genutzt und aufgrund der Anforderungen an die Oberflächenqualität im Kern von Fensterrahmen eingesetzt. Werden Kunststofffenster über den Baumischabfall entsorgt, erfolgt eine energetische Verwertung. Diese Mengen gehen dem Recycling verloren.

Rewindo und A|U|F agieren als Vermittler zwischen den verschiedenen Akteuren der Branche. Die Studienergebnisse zeigen, dass diese Systeme bei Fensterbau- und Montagebetrieben, aber auch bei einer Vielzahl von Entsorgungsunternehmen, etabliert sind. Bei Abbruchunternehmen, Architekten und Architektinnen, Dachdeckerbetrieben sowie Projektentwicklerfirmen sind sie dagegen noch weitgehend unbekannt. Diverser sieht dagegen die Lage bei Holzfenstern und dem Flachglas aus. Das Rahmenmaterial von Holzfenstern, die i. d. R. mit Holzschutzmitteln behandelt wurden, darf in Deutschland nicht stofflich, sondern muss thermisch verwertet werden. „Mangelnde Daten zur Art und Menge der Holzschutzmittel im Fensterbestand hemmen die Kreislaufführung von Holzfenstern. Hier müssen wir ansetzen, um neue Wege für die stoffliche Verwertung von altem Fensterholz zu schaffen“, erläutert Pro Holzfenster-Geschäftsführer Kai Pless.

Je nach Annahmebedingungen des Entsorgungsunternehmens wird das Glas vorab aus dem Rahmen entfernt. Anschließend werden die befüllten Container in entsprechende Aufbereitungsanlagen verbracht. Geschieht dies auf der Baustelle, wird es mit der mineralischen Fraktion verwertet und kommt als Sekundärbaustoff wieder zum Einsatz. Werden Fenster komplett einer Aufbereitung zugeführt, wird das Glas aussortiert und soweit möglich dem Flachglasrecycling zugeführt. Der überwiegende Teil wird jedoch nach einem mehrstufigen Aufbereitungsprozess in der Hohlglas- und Glasperlenindustrie oder als Dämmmaterial verwertet. Dazu sagt Jochen Grönegräs, Geschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas: „Alle Glashersteller würden gern mehr Scherben in ihrer Produktion einsetzen. Die Qualitätsanforderungen dafür sind aber so hoch, dass Post- Consumer-Scherben sie mit den heutigen Recyclingmethoden meist nicht erfüllen können. Hier müssen neue Wege für ein werterhaltendes Handling der Scherben während des gesamten Recycling-Prozesses gefunden werden.“

Die metallhaltigen Fraktionen, wie Fensterbeschläge und Armierungen aus dem PVC- Rahmen, werden bei der Aufbereitung von Altfenstern aussortiert und stofflich verwertet. Dieses Recyclingmaterial gelangt jedoch nicht direkt in die Beschlagindustrie zurück.

Auch die Wiederverwendung von Fenstern und deren Komponenten wurde untersucht. Allerdings wird diese in der Praxis kaum angewendet, weil die regelmäßig steigenden Anforderungen an Fenster(komponenten) und der damit zunehmende technische Fortschritt gegen eine Wiederverwendung sprechen.

Ökobilanzielle Faktoren

Aus der Ökobilanz geht hervor, dass bei allen drei Rahmenmaterialien die Herstellungsphase die größte Umweltauswirkung ausübt, sieht man von der Nutzungsphase ab. Maßgeblich hier sind die Rohstoffe, insbesondere Aluminium und PVC. Bei Holzfenstern wirkt sich das im Holz gespeicherte Kohlendioxid positiv auf die Bewertung der Umweltwirkung Global Warming Potential (GWP) oder Treibhauspotenzial aus. Ferner trägt auch die Verglasung mit einem hohen Masseanteil am Fenster zur Bilanzierung bei. Beschläge weisen trotz ihres geringen Masseanteils einen vergleichsweise hohen Frischwasserverbrauch auf. „Diesen zu reduzieren, ist nicht nur ökologisch wünschenswert, sondern auch wirtschaftlich für die Beschlaghersteller von Vorteil. Wir vom Fachverband werden zusammen mit unseren Mitgliedern entsprechende Lösungen erarbeiten“, kommentiert Silke Koppers, Projektmanagerin beim FVSB.

Wie schon erwähnt, weist das Holzfenster in der Herstellungsphasen im Vergleich zu Kunststoff- und Aluminiumfenstern ein geringeres Treibhauspotenzial auf, allerdings werden in der End-of-Life-Phase auch keine Gutschriften erteilt, da Holzrahmen naturgemäß keine Rezyklate enthalten. PVC-Rahmen enthalten heute bereits mehr als 20 % PVC-Rezyklat, Aluminiumrahmen etwa 30 bis 40 %. Bei der Produktion von Flachglas werden etwa 20 bis 25 % Glasscherben eingesetzt. Eine Erhöhung der Rezyklatanteile bei PVC und Aluminium kann deutliche Einsparungen bei den CO2-Emissionen bewirken.

Optimierungspotenziale und Handlungsempfehlungen

Auf Basis der ausgewerteten Erkenntnisse wurden die folgenden Optimierungsansätze abgeleitet, die dazu beitragen können, die Kreislaufführung von Fenstern in der Praxis weiter zu verbessern:

• Vorhandene Netzwerke ausbauen, um die Bekanntheit der Rücknahmesysteme (Rewindo, A|U|F, etc.) zu steigern. Einführung eines Rücknahmesystems für Glas, das Glasscheiben in hoher Qualität sammelt und effizient verwertet.

• Fensterdemontage und die Rücknahmesysteme in Ausschreibungstexten und
Leistungsverzeichnissen bei Sanierungen sowie Rückbauvorhaben verbindlich verankern.

• Eine materialübergreifende Bündelung der Rücknahmesysteme könnte die Organisation für beteiligte Unternehmen erleichtern.

• Für die Verwertung von Holzfensterrahmen sind die tatsächlichen Belastungen durch Holzschutzmittel zu überprüfen (Datenmonitoring) und mit den Grenzwerten der Altholzkategorien der AltholzV zu vergleichen, um ggf. die Möglichkeit einer stofflichen Verwertung rechtlich zu verankern.

Auf diesen Ergebnissen aufbauend, soll im dritten Teil des Branchenprojektes erörtert werden, wie die Vorschläge praxisnah umgesetzt werden können. Ziel muss sein, den Recyclingprozess für Fenster und deren Komponenten zukunftsfähig zu machen. Die Kreislaufführung erfordert einen hohen logistischen Aufwand, auf der anderen Seite stehen Materialeffizienz und Klimaschutz durch CO2-Einsparungen. Angedacht ist auch, einen Ansatz für einen Herstellerbezug zu entwickeln. In diesem Zusammenhang können zukünftig (digitale) Produktpässe von Fenstern ein hilfreiches Instrument werden.

Die Fenster- und Türenbranche zusammen mit ihrer Zulieferindustrie hat eindrücklich gezeigt, dass sie bereits den Weg in die Kreislaufwirtschaft beschritten hat. Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen geht sie darüber hinaus und erweitert somit ihre Verantwortung für das Produkt in allen Lebenszyklusphasen.

Hinweis
Bei der Betrachtung der ökobilanziellen Faktoren ist zu berücksichtigen, dass die zugrundeliegenden Referenzfenster aus der Massenbilanzierung der ersten Studie stammen und damit den heute durchschnittlich recycelten Altfenstern entsprechen. Neue Fenster erfordern üblicherweise mehr Materialeinsatz und es können sich abweichende Materialanteile der jeweiligen Komponenten ergeben. Des Weiteren wurde für alle Fensterkomponenten die gleiche Nutzungsdauer angenommen.

Basisinformation

Der Bausektor ist eine der ressourcenintensivsten Branchen in Deutschland und verbraucht etwa 60 % der natürlichen Ressourcen. Im Jahr 2022 fielen rund 400 Millionen Tonnen Abfall an, wovon rund 54 % meist mineralische Bau- und Abbruchabfälle ausmachten. Angesichts von Materialknappheit, Lieferengpässen, steigenden Materialpreisen und erhöhten Entsorgungskosten besteht auch im Bausektor die Notwendigkeit, die Kreislaufwirtschaft weiter voranzubringen. Ein wesentliches Ziel hierbei ist es, geschlossene Materialkreisläufe zu etablieren, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren. In diesem Kontext stellt auch das Bauteil Fenster einen bedeutenden Stoffstrom dar. Fenster bestehen aus unterschiedlichen Komponenten und Materialien: Rahmen (Kunststoff, Aluminium oder Holz), Glas, Beschläge und Dichtungen.

Derzeit werden die beim Gebäuderückbau anfallenden Altfenster von Abbruchunternehmen oft maschinell mit der Fassade abgebrochen.

Bildmaterial:
Abdruck honorarfrei, Bildquelle: Verbände und Organisationen der Fensterbranche

Anlage:

Kurzfassung Ergebnisbericht: Umsetzung der zirkulären Wertschöpfung bei Altfenstern

Kontakt:
Silke Koppers
Referentin für Kommunikation und Projektmanagement
Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V.
Offerstr. 12, 42551 Velbert
Telefon: 02051/9506-10
Telefax: 02051/9506-20
E-Mail: koppers@fvsb.de
Internet: www.fvsb.de

Neues AIUIF-Mitglied: Brüninghoff Group

Netzwerk mit starken Partnern

Die Brüninghoff Group ist eine breit aufgestellte Unternehmensgruppe, die seit über 50 Jahren das industriell vorgefertigte Bauen mit Holz, Beton, Stahl und Aluminium perfektioniert. Sechs Gesellschaften der Group mit 700 Beschäftigten planen, produzieren, realisieren und erbringen Serviceleistungen für Immobilien.

Die Mitgliedschaft bei AIUIF

Die Brüninghoff Group engagiert sich verstärkt in Initiativen, Vereinen und Verbänden mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Neben dem Klimaschutz und der Emissionsreduktion spielen hier insbesondere Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung eine überaus wichtige Rolle. Dies geschieht aus der Überzeugung, dass eine Unternehmensgruppe aus der Bauwirtschaft nur mit gelebter und in ihrer Philosophie verankerter Nachhaltigkeit dauerhaft am Markt erfolgreich sein kann.

Foto: Brüninghoff

Das Engagement der Gruppe und seines CEOs Frank Steffens erstreckte sich lange auf die re!source Stiftung, deren Vorsitz er innehatte. „Hier kam der Kontakt zu Thomas Lauritzen und AIUIF zustande“, so Frank Steffens. „Nachhaltigkeit ist tief in unserer DNA verankert. Wir sind uns sicher, dass Unternehmen nur mit gelebter Nachhaltigkeit langfristig erfolgreich sein können. Derzeit sind ressourcenschonende, kreislauffähige und emissionsreduzierte Bauweisen noch nicht der Standard. Wir sind der festen Überzeugung, dass sie es werden müssen, denn die Bauwende ist alternativlos“.

Am Brüninghoff-Standort in Heiden werden Elemente aus Aluminium hergestellt – beispielsweise für Fassaden mit hohem Glasanteil. Aluminiumreste aus dem Produktionsprozess werden dabei dem Wertstoffkreislauf zugeführt.

Die Brüninghoff Group hat ihren Schwerpunkt im hybriden Bauen. Die Produktionsbereiche erstrecken sich von Holz und Beton über Stahl hin zu Aluminium in Kombination mit Glas. In den jeweiligen Produktionen wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, im Besonderen auf den sorgsamen Umgang mit Ressourcen sowie eine effiziente Kreislaufwirtschaft.

Die Unternehmensgruppe und AIUIF verfolgen hier dasselbe Ziel: Aluminium in einem hochwertigen Stoffkreislauf ohne Downcycling zu führen. Deshalb werden im Bereich der Bauteilproduktion mit Aluminium alle Schrotte gesammelt und dem Stoffkreislauf erneut zugeführt im Sinne der vollständigen und hochwertigen Wiederverwertung.

„Als Unternehmensgruppe, die plant, produziert und baut, haben wir Einfluss auf die viele Aspekte entlang der Wertschöpfungskette. Die Kreislauffähigkeit ist eine der zentralen Schrauben, an denen wir drehen müssen. Das können wir am besten mit einem starken Netzwerk aus gleichgesinnten Partnern, die wir im AIUIF gefunden haben“, so Frank Steffens.

Brüninghoff GmbH & Co. KG
Industriestraße 14
46359 Heiden
www.brueninghoff.de

Neue Schrottstudie

Klare Steigerung

Der AIUIF hat das „Mengenszenario für Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich in Deutschland“ (Schrottstudie) aktualisiert. Wie die Conversio Market & Strategy GmbH im Auftrag von AIUIF in Kooperation mit dem Verband der europäischen Aluminiumindustrie European Aluminium (EA) ermittelte, hat sich die in Deutschland gesammelte Aluminiumschrottmenge aus dem Hochbereich 2023 auf rund 130.000 Tonnen erhöht. Das entspricht einem Zuwachs um fast ein Fünftel gegenüber 2019. Von der aktuellen Gesamtmenge verblieben rund 123.500 t im Inland. Mehr als 80.000 t der eingeschmolzenen Aluminiumschrotte wurden wieder für die Herstellung von Hochbauprodukten verwendet. Damit liegt die Wiedereinsatzquote der Hochbauschrotte in Deutschland bei ca. 68 Prozent. Über den AIUIF wurden davon 70.570 t erfasst. Nach Ansicht von AIUIF-Vorstand Thomas Lauritzen leisten die Mitglieder des AIUIF damit einen essentiellen Beitrag zum geschlossenen Wertstoffkreislauf des Werkstoffs Aluminium im Hochbaubereich. Der AIUIF wird die Ergebnisse der Untersuchung demnächst in einer Kurzfassung den Mitgliedern sowie Politik und Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Engagement aus Überzeugung

Neu im AIUIF

Als ein  führender Hersteller von Systemtrennwänden aus Aluminium verfolgt die Strähle Raum-Systeme GmbH das Ziel, in Sachen Nachhaltigkeit eine führende Rolle einzunehmen.

„Das hochwertige Recycling von Aluminium über den Wertstoffkreislauf bei AIUIF ist dabei von besonderer Wichtigkeit für uns“, sagt Geschäftsführer Paul Strähle. „Unser Familienunternehmen hat das erste Cradle-to-Cradle zertifizierte Trennwandsystem entwickelt. Damit haben wir uns für kreislauffähiges Wirtschaften entschieden“.

Das neue Mitglied Strähle stellt seine Trennwandsysteme auf der BAU 2025 vor. Halle C5, Stand 521

Walter Lonsinger wird AIUIF-Ehrenvorsitzender

Einstimmige Entscheidung

Im Rahmen der Festveranstaltung „30 Jahre A/U/F“ wurde der langjährige Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt. Der Vorstand und die anwesenden Mitglieder der MGV befürworten dieses einstimmig.

Walter Lonsinger war von 2010 – 2022  Vorstandsvorsitzende des A|U|F e.V.. In dieser Zeit formte er dank seiner umfangreichen Erfahrungen aus dem Management und seines hohen Engagements einen modernen Verband, der sich erfolgreich dem nachhaltigen Umgang mit dem Werkstoff Aluminium sowie dem ressourceneffizienten Bauen widmet. „Dank der Arbeit von Walter Lonsinger ist der geschlossene Wertstoffkreislauf von Aluminium im Baubereich heute eine akzeptierte Philosophie mit Vorbildcharakter und großer Ausstrahlkraft in andere Wirtschaftsbereiche“, würdigte der Vorstand das langjährige Wirken.

30 Jahre A|U|F – Eine Erfolgsgeschichte

Recycling-Initiative A|U|F feiert 30jähriges Bestehen

Frankfurt/Berlin, 24. September 2024 – Seit drei Jahrzehnten engagiert sich die Recycling-Initiative A|U|F e.V. (Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenb­­­au) für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen. Über A|U|F werden Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. Damit wird der energiesparende, ressourceneffiziente und umweltgerechte Umgang mit Aluminium gefördert.

Die A|U|F-Initiative wurde im Oktober 1994 von fünf führenden Anbietern von Aluminiumprofilen (Gartner, Hartmann, Hueck, Schüco und Wicona) ins Leben gerufen. Heute zählt A|U|F über 250 Systemhäuser, Metallbauer, Bauelementehändler, Abbruchunternehmen, Architekten und Planer zu ihren Mitgliedern. Der A|U|F und seine Mitgliedsunternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, alle Verarbeitungsschrotte und Aluminiumbauteile nach ihrem Lebenszyklus nicht nur dem „normalen“ Recyclingprozess zuzuführen, sondern dafür zu sorgen, dass diese Wertstoffe im „Produktbezogenen Recycling Prozess“ (PRP) zu neuen Pressprofilen verarbeitet werden. „Unser Ziel von Beginn der Gründung an war und ist es, die Klimaverträglichkeit der Bauprodukte zu steigern sowie die Energie-Effizienz und die CO2-Bilanz in diesem Segment zu verbessern. Wir achten deshalb darauf, dass die Bauschrotte dokumentiert in geschlossenen Wertstoffkreisläufen geführt werden“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des A|U|F, Thomas Lauritzen, anlässlich der Veranstaltung zum 30jährigen Bestehen der Recycling-Initiative in Berlin. „Dementsprechend haben sich sowohl unsere Mitgliederzahlen als auch die gesammelten Altmetallmengen in den vergangenen 30 Jahren stets positiv entwickelt.“

Bundesweites Netz von Sammelstellen

Der A|U|F-Kreislauf erfüllt alle Anforderungen des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Ressourceneffizienzprogrammes der Bundesregierung. In entsprechenden Vereinbarungen sind die Produktverantwortung sowie Rücknahme- und Rückgabepflichten der beteiligten Unternehmen genau festgelegt. Die aktive Teilnahme wird jährlich überprüft, durch ein Zertifikat bestätigt und ist Voraussetzung für eine Cradle-to-Cradle Zertifizierung.

Der A|U|F bietet seinen Mitgliedern ein bundesweites Netz von Sammelstellen für Alt-Aluminium (Post-Consumer) und Fertigungsreste (Pre-Consumer). Etwa 100 zertifizierte Umwelt-/Recyclingpartner des A|U|F betreiben mit ihren Niederlassungen und mehreren autorisierten Schrott-Unternehmen ein flächendeckendes Netz in Deutschland. Die Mitglieder sammeln anfallenden Aluminiumschrott, der zu den Sammelpartnern geliefert wird oder es werden Container vor Ort gestellt. Sie erhalten dafür eine Vergütung, die sich am Marktpreis orientiert

Aus Altmaterial entstehen neue Profile für Fassaden

Die Aluminium-Schrotte werden von zertifizierten Betrieben nach höchsten technologischen Standards aufbereitet. In Schreddern werden die Bauteile zerkleinert, von Lacken und Fremdmaterialien befreit und mittels Laser-Verfahren nach Legierungen getrennt. Die sortenreinen Aluminiumschrotte gehen anschließend an Gießereien, die daraus erneut Pressbolzen herstellen. Moderne Strangpresswerke produzieren damit hochwertige Profile, die von den Systemanbietern wieder an Metallbaubetriebe geliefert werden. Dort entstehen daraus neue hochwertige Fenster, Türen und Fassaden.

Gesammelte Schrottmengen wachsen kontinuierlich

Seit der A|U|F-Gründung vor 30 Jahren haben sich die vom A|U|F erfassten Mengen kontinuierlich erhöht, auch deshalb, weil immer mehr Sammelpartner, Systemhäuser und Metallbauer die Ziele von A|U|F unterstützen. Im Jahr 2023 betrug die angefallene bzw. eingesammelte Aluminiumschrottmenge aus dem Hochbaubereich in Deutschland etwa 130.000 Tonnen. Mehr als 60 Prozent der 2023 in Deutschland eingeschmolzenen Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich werden vom A|U|F e.V. erfasst und damit besonders nachhaltig recycelt. 2023 stieg die vom A|U|F bilanzierte Schrottmenge auf 70.570 Tonnen. Die vom A|U|F gesammelte Menge sorgt für eine Einsparung von mindestens 375.000 Tonnen CO2-Äquivalenten.

A|U|F als Dialogpartner gefragt

„Der deutlich gestiegene Marktanteil verweist auf ein dynamisch wachsendes Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit dem Werkstoff Aluminium nicht nur bei den Anwendern, sondern besonders bei Bauherren, Investoren, Planern und Architekten sowie der Abbruch- und Entsorgungsbranche“, erklärte Thomas Lauritzen. Der Einsatz von Aluminium im Bausektor sei gesellschaftspolitisch akzeptiert, innovativ und nachhaltig. Die Wiederverwertung in geschlossenen Wertstoffkreisläufen, wie ihn der A|U|F organisiere, habe wesentlich zum positiven Bild des Werkstoffes beigetragen. Mehrere Großstädte, darunter die Umweltverwaltung des Berliner Senats sowie das Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München, hätten ihre positive Einstellung gegenüber Aluminiumanwendungen im Baubereich bestätigt. „A|U|F steht hier als kompetenter Ansprechpartner für den Dialog zur Verfügung“, so Lauritzen.

Die aktuelle Rohstoffsituation bekräftigt das A|U|F-Engagement zusätzlich: In den nächsten Jahren ist mit einer massiv ansteigenden Nachfrage nach Aluminiumschrotten zu rechnen. Die Rücklauf- und Sammelquoten werden steigen, davon gehen Fachleute aus. „Wir versuchen, die am Weltmarkt stark nachgefragten Knetlegierungen für den Baubereich in Deutschland und Europa zu sichern. Gebrauchtes Aluminium ist eine wertvolle Rohstoffquelle zur Metallversorgung der verarbeitenden Betriebe, gerade in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland. Zusammen mit unseren Mitgliedern arbeiten wir daran, diese Materialien in Europa zu halten und nicht quer durch die Welt zu transportieren“, betont Thomas Lauritzen, der sich in vielen Gremien für die Ziele der A|U|F engagiert. Seine Erfahrung: Viele Entscheider sind keineswegs ausreichend über die spezifischen Vorteile dieses Werkstoffes informiert. Deshalb ist er auf vielen Branchenveranstaltungen und Messen präsent, um über die Ziele der A|U|F und die Möglichkeiten des Werkstoff Aluminiums zu informieren.

Ziele für die Zukunft

Wichtigste Aufgaben und Herausforderungen für die Zukunft definiert Thomas Lauritzen wie folgt:

  • A|U|F unterstützt massiv den Wandel von der Linear Economy zur Circular Economy. Kreislaufwirtschaft muss in der Baubranche zum Tagesgeschäft werden.
  • Für Bauherren werden die Umwelt-Bewertung und Zertifizierung von Baustoffen immer wichtiger. Ressourceneffizienz, Rückbaubarkeit und Kreislaufwirtschaft sind Innovationstreiber für die Baubranche. Die gesamte Angebotskette vom Investor, dem Architekten über das Systemhaus bis zum Metallbauer muss bereits bei der Objektplanung die Zertifizierung nach A|U|F-Vorgaben fordern und damit ein kreislauffähiges Projekt unterstützen.
  • Das Recycling beginnt mit dem Rückbau auf der Baustelle. Aus diesem Grund ist ein intensiverer Kontakt zur Abbruch-Branche besonders wichtig. Nur wenn die Schrotte kreislaufgerecht gesammelt werden, können aus alten Elementen wieder neue Aluminium-Fenster werden. Deshalb sucht A|U|F verstärkt nach Kontakten zur Abbruch-Branche.
  • Zukünftig soll die Zusammenarbeit mit den Vertretern anderen Materialgruppen wie Glas, Kunststoffen, Beschlägen oder Isolationsstegen intensiviert werden, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Recycling weiter zu implementieren.
  • Zurzeit werden noch erhebliche Schrottmengen ins außereuropäische Ausland exportiert oder finden außerhalb des Hochbaubereichs Anwendungen. Ziel des A|U|F ist, diese Abflüsse zu vermindern und das gebrauchte Aluminium einer anspruchsvollen Wiederverwertung im geschlossenen Wertstoffkreislauf für Bauanwendungen in Europa zuzuführen.
  • Die Aufklärungs- und Informationsarbeit über A|U|F und seine Ziele soll noch weiter in den Fokus rücken. Die Sammelpartner und Metallbauer sind kom­petente Ansprechpartner in Sachen Recycling. Mit der A|U|F- Ini­tiative wurde vor 30 Jahren eine Kreislaufwirtschaft in Gang gesetzt, deren Ergebnisse sich sehen lassen können. Durch Wiederverwertung und -verwendung auf gleichem Qualitäts­niveau, kombiniert mit einem flexiblen Anwen­dungsspektrum von Aluminium, kommt dem leichten Werkstoff künftig eine noch größere Bedeutung zu.

„Der funktionierende A|U|F-Recyclingkreislauf wertet Schrotte zu einem wichtigen Recycling-Wertstoff auf. Unser Ziel für die Zukunft ist es dazu beizutragen, die Klimaverträglichkeit von Bauprodukten zu steigern und die Energie-Effizienz und CO2-Bilanz in diesem Segment zu verbessern. Wir achten deshalb darauf, dass die Bauschrotte in geschlossenen Wertstoffkreisläufen geführt werden. Damit vermeiden wir Qualitätsverluste und schöpfen die Einsparpotenziale bei Energie und Emissionen optimal aus. Damit waren wir 30 Jahre erfolgreich, und werden diesen Weg auch in Zukunft mit vielen Ideen und tatkräftigem Engagement fortsetzen“, so Thomas Lauritzen zusammenfassend.

Gebrauchte Aluminiumteile und -schrotte sind zu kostbar, um entsorgt zu werden. Über A|U|F werden Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt.

Die über A|U|F gesammelten Aluminium-Schrotte werden eingeschmolzen und zu Pressbolzen vergossen.

Aus den Pressbolzen fertigen Strangpresswerke Profile für Fenster, Türen und Fassaden.

Fotos: A|U|F

Recycling-Initiative sorgt für nachhaltigen Umgang mit Aluminiumschrotten

30 Jahre A|U|F

Frankfurt/Berlin, 24. September 2024 – Mehr als 60 Prozent der 2023 in Deutschland eingeschmolzenen Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich werden vom A|U|F e.V. erfasst und damit besonders nachhaltig recycelt. 2023 stieg die vom A|U|F bilanzierte Schrottmenge auf 70.570 Tonnen (t). Der A|U|F sorgt dafür, das Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt und wieder zu Profilen und Blechen für Fenster, Türen und Fassaden recycelt werden, ohne dass die Qualitätsmerkmale hochwertiger Knetlegierungen verloren gehen.

Gegenüber dem Jahr 2019 haben sich die vom A|U|F erfassten Mengen um rund 70 Prozent erhöht, erklärte der Vorstandsvorsitzende des A|U|F, Thomas Lauritzen, anlässlich einer Informationsveranstaltung zum 30jährigen Bestehen der Recycling-Initiative in Berlin.

Insgesamt fallen aktuell in Deutschland etwa 130.000 t Aluminiumschrotte im Hochbaubereich an. Davon wurden 2023 nach den Erhebungen des vom A|U|F und vom Verband European Aluminium beauftragten Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Conversion Market & Strategy GmbH 115.400 t in Deutschland wieder eingeschmolzen. Von dieser Menge gingen knapp 84.000 t zurück in den Hochbau und bilden damit einen geschlossenen Wertstoffkreislauf. Bezogen auf die Gesamtmenge der im Inland eingeschmolzenen Aluminiumschrotte aus dem Hochbaubereich liegt der Marktanteil des A|U|F derzeit bei rund 54 Prozent.

Dieser Wert spiegele die Anstrengungen des A|U|F wider, Aluminium im Baubereich anspruchsvoll zu recyceln, sagte Lauritzen. Der A|U|F-Vorstandsvorsitzende wies aber darauf hin, dass Schrottmengen von beträchtlichem Umfang ins Ausland fließen oder außerhalb des Hochbaubereichs Anwendungen finden. Lauritzen erläuterte, dass 2023 etwa 43.000 t Aluminiumschrotte aus dem inländischen Hochbau durch Export oder andere Anwendungen dem geschlossenen Wertstoffkreislauf verloren gingen. Dieser Verlust konnte allerdings durch Schrottimporte in Höhe von rund 53.000 t mehr als ausgeglichen werden. Auch bei den bereits aufbereiteten Schrotten kommt es nach den Worten des A|U|F-Vorstandsvorsitzenden zu unerwünschten Exporten. Zudem wurden 2023 von der aus Schrotten erschmolzenen Gesamtmenge in Höhe von rund 115.000 t fast 32.000 t Verwendungen außerhalb des Hochbaus zugeführt. „Diese Zahlen“, so Lauritzen, „setzen die Eckpunkte für unsere zukünftige Tätigkeit“. Der A|U|F werde weitere Anstrengungen unternehmen, bisher nicht erfasste Schrottmengen dem geschlossenen Wertstoffkreislauf zuzuführen.

Der deutliche Anstieg der vom A|U|F erfassten Schrottmengen innerhalb der zurückliegenden Jahre beruht, so der A|U|F-Vorstandsvorsitzende, auf dem kontinuierlichen Anstieg der A|U|F-Mitgliederzahlen, insbesondere auch auf Neumitgliedschaften großer Umweltpartner.

Von den 2023 in Deutschland angefallenen und entsorgten Aluminiumschrotten entfielen 42,300 t (33%) auf sogenannte Pre-Consumer-Schrotte. Das sind Mengen, die bei Metallbaubetrieben sowie Profilherstellern und Systemhäusern anfallen. Der größere Mengenanteil (67%) entfiel auf die sogenannten Post-Consumer-Schrotte (87.700 t), welche primär bei Abbruch-, Entkernungs- und Demontagearbeiten anfallen.

„Es ist erfreulich, dass von den insgesamt 130.00 Tonnen Bauschrott, die in Deutschland verfügbar sind, inzwischen zwei Drittel aus Post-Consumer-Schrott stammen, was die Schlüsselrolle verdeutlicht, die das End-of-Life-Recycling von Aluminium-Bauprodukten im Kreislauf spielt,“ erklärte Bernard Gilmont von European Aluminium. „Die vom A|U|F gesammelte Menge sorgt,“ so Gilmont weiter, “für eine Einsparung von mindestens 375.000 Tonnen CO2-Äquivalenten.“

Der A|U|F rechnet damit, dass die Schrottmengen aus dem Hochbaubereich jährlich um bis zu vier Prozent steigen. Allerdings habe die verhaltene konjunkturelle Entwicklung im Bausektor dazu geführt, dass die 2023 bilanzierte Schrottmenge leicht unter den Werten von 2022 lag.

Thomas Lauritzen ist Vorstandsvorsitzender des A|U|F e.V

Fotos: A|U|F

Architekturtag

Gebäudehüllen im Wandel – Innovative Sanierungskonzepte

Welche Methoden gibt es, um Bestandsfassaden energetisch und funktional zu verbessern? Welche Schwierigkeiten treten bei der Umnutzung bestehender Gebäude auf? Welche speziellen rechtlichen Anforderungen müssen beim Bauen im Bestand beachtet werden?  Und was passiert mit Fenstern und Fassadenelementen, wenn sie das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben?

Diese Fragen stehen beim Architekturtag „Gebäudehüllen im Wandel – Innovative Sanierungskonzepte“ am 11. November 2024 im Mittelpunkt. Konzipiert wurde die Veranstaltung von A|U|F, dem BF Bundesverband Flachglas, dem ift Rosenheim, Rewindo und dem VFF Verband Fenster + Fassade gemeinsam mit Detail.

Hier gibt es weitere Informationen 

WAREMA JETZT BEI AIUIF

Seit Jahresbeginn ist der Sonnenschutz-Spezialist Warema Mitglied in der Recycling-Initiative AIUIF e.V. und liefert Aluminium- schrotte in den Materialkreislauf für Fenster, Türen und Fassaden. Bei Warema fallen in allen drei Produktionsstandorten Produktionsschrotte aus der Fertigung von Außenjalousien, Fenstermarkisen und Rollläden an. Diese werden nun über den zuständigen Sammelpartner direkt in den AIUIF-Kreislauf geliefert, teilt das Unternehmen mit.

A|U|F feiert 30jähriges Bestehen

Seit drei Jahrzehnten engagiert sich die Recycling-Initiative A|U|F e.V. (Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau) für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium aus Bauanwendungen. Das 30-jährige Bestehen des in Europa einzigartigen Projekts wird am 24. September 2024 mit einer Festveranstaltung in Berlin gefeiert.

Die A|U|F-Initiative wurde im Oktober 1994 von fünf führenden Anbietern von Aluminium-Profilen (Gartner, Hartmann, Hueck, Schüco und Wicona) ins Leben gerufen. Heute gehören über 250 Systemhäuser, Metallbauer, Bauelemente-Händler, Abbruchunternehmen, Architekten und Planer zu unseren Mitgliedern. Über die Recyclinginitiative A|U|F werden über 60 Prozent der in Deutschland anfallenden Aluminiumschrotte aus dem Baubereich einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. „Unser Ziel ist es, die Klimaverträglichkeit der Bauprodukte zu verbessern und die Energie-Effizienz in diesem Segment zu steigern. Wir achten deshalb darauf, dass die Bauschrotte in geschlossenen Wertstoffkreisläufen geführt werden“, sagt der A|U|F-Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen.

Thomas Lauritzen, Vorstandsvorsitzender des A|U|F e.V.

Die gesammelten Aluminium-Schrotte werden nach höchsten technologischen Standards zur Wiederverwertung aufbereitet. Anschließend gehen die sortenreinen Aluminium-Schrotte an deutsche oder europäische Gießereien, die daraus erneut Pressbolzen herstellen. Moderne Strangpresswerke produzieren damit hochwertige Profile, die von den Systemanbietern wieder an Metallbaubetriebe geliefert werden. Sie liefern neue, maßgefertigte Fenstern, Türen und Fassaden.

Zur Veranstaltung

Die Festveranstaltung zum 30. Geburtstag von A|U|F am 24. September 2024 in Berlin will Vertreter von Mitgliedsunternehmen, Partner und Politiker zusammenführen, die A|U|F-Erfolgsgeschichte der letzten drei Jahrzehnte würdigen und die zukünftigen Herausforderungen diskutieren.

Als Keynote-Speakerin wird WWF-Vorständin Heike Vesper auftreten. Die Podiumsdiskussion „Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft zur Erreichung der Klimaneutralität“ wird mit Jonas Reischmann (Raico), Sabine Flamme und Christoph Lindner (Conversio) sowie Walter Lonsinger und Thomas Lauritzen (beide A|U|F) besetzt. Darüber hinaus findet die Auszeichnung der Gewinner des Studienpreises „Nachhaltigkeit in der Fassadentechnik“ statt.