AIUIF e.V. zur BAU 2023

Aluminiumrecycling beginnt bei der Ausschreibung

Der A|U|F e.V. will sich bei seinem Messeauftritt in München einmal mehr für den geschlossenen Wertstoffkreislauf bei Bauprodukten aus Aluminium einsetzen. Architekten und Planer sollen schon bei Ausschreibungen Nachweise zum Recycling fordern.

„Die Aufgabe des A|U|F deckt sich mit den zentralen Themen der BAU 2023. In München werden vielfältige Ideen und Lösungen diskutiert, um die Nachhaltigkeit in der Bauindustrie zu erhöhen. Wir tragen einen Teil dazu bei, wollen aber den Wertstoffkreislauf bei ausgedienten Aluminiumprodukten aus Bauanwendungen weiter ausbauen. Schon bei der Ausschreibung sollten Architekten und Planer entsprechende Nachweise fordern“, sagt der A|U|F-Vorstandvorsitzende Thomas Lauritzen.

Bauherren, Planer und Architekten haben eine Schlüsselposition. Ziel des A|U|F ist es, dass in Ausschreibungen generell Nachweise gefordert werden, damit alte Bauelemente aus Aluminium in einem Kreislauf bleiben. Dazu liefert der A|U|F passende Ausschreibungstexte. Neue Elemente sollten mit einem hohen Anteil aus Sekundäraluminium hergestellt werden.

Für Thomas Lauritzen ist klar: „Je mehr ausgediente Elemente in den Kreislauf gelangen, desto mehr Sekundärmetall steht für neue Fenster und Fassaden zur Verfügung. Die Förderung der Kreislaufwirtschaft mit Nachweisen als Voraussetzung für Auftragsvergaben wollen wir ausbauen. Die BAU in München ist die richtige Plattform dafür.“

Aluminium kann ohne Qualitätsverluste und mit niedrigem Energieaufwand wiederverwertet werden und reduziert den CO2-Footprint. Wichtig ist es, das Material aus Bauanwendungen innerhalb eines geschlossenen Stoffkreislaufs in Europa zu halten. Der von der A|U|F initiierte Recyclingkreislauf erfüllt die Anforderungen des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes und
des Ressourceneffizienzprogrammes der Bundesregierung. Die Aktivitäten des A|U|F verstehen sich zudem als Teil des Europäischen Green Deal, zu dessen essenziellem Kern die Kreislaufwirtschaft gehört.

Erfolge sprechen für sich

Der A|U|F e.V. hat sich das Recycling von Aluminiumschrotten aus Bauanwendungen schon vor Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht und ein bundesweites Netz von qualifizierten Sammelstellen für Alt-Aluminium und Fertigungsreste aufgebaut. Mehr als 200 Mitglieder sammeln den anfallenden Aluminiumschrott und sorgen dafür, dass dieses Material in einem geschlossenen Kreislauf geführt wird. Im Jahr 2021 betrug die angefallene bzw. entsorgte Aluminiumschrottmenge aus dem Hochbaubereich in Deutschland mehr als 125.000 Tonnen. Davon wurden 76.183 Tonnen über den A|U|F erfasst und zertifiziert.

Moderne Technik für saubere Schrotte

Die gesammelten Aluminium-Schrotte werden nach höchsten technologischen Standards zur Wiederverwertung aufbereitet. Anschließend gehen die sortenreinen Aluminiumschrotte an deutsche oder europäische Gießereien, die daraus erneut Pressbolzen herstellen. Moderne Strangpresswerke produzieren damit hochwertige Profile, die von den Systemanbietern wieder an Metallbaubetriebe geliefert werden. Sie liefern neue, maßgefertigte Fenstern, Türen und Fassaden.

Innovationstreiber der Baubranche

Für Architekten, Bauherren und Kommunen wird die Bewertung von Baustoffen unter den Aspekten der Nachhaltigkeit immer wichtiger. Ressourceneffizienz, Rückbaubarkeit und Kreislaufwirtschaft sind Innovationstreiber für die Baubranche.

Eine Voraussetzung dafür ist es, in Ausschreibungen und Vergaberichtlinien das Recycling der Fenster- und Fassaden aus Aluminium festzulegen, um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wertstoff Aluminium zu garantieren. „Wir versuchen, die am Weltmarkt stark nachgefragten Knetlegierungen für den Baubereich in Deutschland und Europa zu sichern. Gebrauchtes Aluminium ist eine wertvolle Rohstoffquelle zur Metallversorgung der verarbeitenden Betriebe, gerade auch in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland. Zusammen mit unseren Mitgliedern arbeiten wir daran, diese Materialien in Europa zu halten und nicht quer durch die Welt zu transportieren“, betont der A|U|F-Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen.

Auch auf der Messe BAU sind wir deshalb präsent, und informieren am Gemeinschaftsstand des ift Rosenheim über die Ziele des A|U|F und seiner Mitglieder“, so Lauritzen.

Halle C4 Stand 502

Planer sind wichtige Partner des AIUIF

AIUIF-Vorstand zu Besuch bei PBI-Fassadentechnik

Frankfurt am Main/Wertingen, 15. Februar 2023

AIUIF-Vorstandsmitglied Walter Lonsinger betonte anlässlich eines Besuchs bei der PBI Entwicklung innovativer Fassaden GmbH in Wertingen bei Augsburg die essentielle Bedeutung von Planungsbüros bei der nachhaltigen Verwendung des Werkstoffes Aluminium im Baubereich. Dies gelte auch und in besonderem Maße für die Fassade eines Gebäudes, sagte Lonsinger. „Für die Planung einer Fassade ist Fachwissen aus vielen Disziplinen unerlässlich und die frühzeitige Einbindung eines Planungsbüros nicht mehr nur sinnvoll, sondern zunehmend unverzichtbar“, ergänzte PBI-Geschäftsführer Christoph van Heyden.

Als unabhängiges Planungsbüro für Fassaden entwickelt und plant PBI Fassadentechnik seit 1995 Lösungen sowohl für Neubauten als auch für Sanierungsobjekte. „Die ästhetischen und technischen Anforderungen an Fassadenlösungen sind enorm gestiegen,“ sagte PBI-Geschäftsführer Ulrich Hubl. Zu einer gelungenen Fassade gehören ein hoher Gestaltungsanspruch sowie technisch optimale Lösungen. Die ganzheitliche Entwicklung und nachhaltige Konstruktion einer Fassade erstreckt sich ebenso auf die energetische Optimierung wie auch auf die Ressourceneffizienz und den nachhaltigen Umgang mit den verwendeten Werkstoffen.

„Planungsbüros können durch ihre Empfehlungen dazu beitragen, dass wertvolle Rohstoffe wie Aluminium in geschlossenen Wertstoffkreisläufen gehalten und so energiesparend und klimaschonend wiederverwertet werden können,“ sagte AIUIF-Vorstandsmitglied Walter Lonsinger. Der Anteil von Sekundäraluminium steige im Baubereich stetig an, so Lonsinger weiter. Wichtig sei, die Rohstoffquelle Altbau noch intensiver zu nutzen und bei der Planung neuer Gebäude das spätere Recycling bereits umfassend zu berücksichtigen.

Im AIUIF e.V. engagieren sich derzeit mehr als 200 Unternehmen, Planer und Architekten, um den geschlossenen Wertstoffkreislauf von Aluminiumprodukten im Baubereich zu fördern. Aktuell werden rund zwei Drittel der im Baubereich anfallenden Aluminiumschrotte durch das vom AIUIF eingeführte Zertifikat einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. Rund 90 Prozent des in Deutschland zu Bauprodukten eingesetzten Recycling-Aluminiums hat den geschlossenen AIUIF-Wertstoffkreislauf durchlaufen.

Bild: Teilnehmer des Fachdialogs bei der PBI Fassadentechnik GmbH in Wertingen (von links):
Helmut Bauer (Wicona-Projektberatung), Walter Lonsinger (Vorstand AIUIF e.V.), Christoph van Heyden (PBI-Geschäftsführung), Gerald Eisele (Leiter Wicona-Projektberatung) und Ulrich Hubl (PBI-Geschäftsführung)

AIUIF und GSB International vereinbaren gegenseitige Mitgliedschaft

Die Aluminium-Recyclinginitiative A/U/F und die Güte-gemeinschaft GSB International haben eine gegenseitige Mitgliedschaft vereinbart. „Beide Organisationen sind den Zielen des nachhaltigen Bauens verpflichtet und fördern den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen,“ begründete der alte AIUIF-Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger die Entscheidung.

Die 1976 gegründete und in Düsseldorf ansässige GSB International widmet sich Qualitäts- und Gütefragen bei der Beschichtung von Aluminium und Stahl. Die GSB hat derzeit 160 Mitglieder in 25 Ländern. Sie arbeitet mit internationalen Partnern und akkreditierten Prüfinstituten zusammen.

Die GSB setzt im Rahmen einer umfassenden ökologischen Verantwortung höchste Qualitätsmaßstäbe für ökologische und gesundheitlich unbedenkliche Verfahren und Produkte in der Beschichtungstechnik, wobei der Fokus auf nachhaltige und wertbeständige Oberflächenbeschichtungen im Bereich Architektur liegt. Aus diesem umfassenden Engagement resultiert, dass GSB-Oberflächen-Beschichtungen fester Bestandteil vieler Ausschreibungen sind.

In der Recyclinginitiative AIUIF Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau e.V. engagieren sich derzeit mehr als 200 Unternehmen, Planer und Architekten, um den geschlossenen Wertstoffkreislauf von Aluminiumprodukten im Baubereich zu fördern. Aktuell werden rund zwei Drittel der im Baubereich anfallenden Aluminiumschrotte durch das vom AIUIF eingeführte Zertifikat einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. Rund 90 Prozent des in Deutschland zu Bauprodukten eingesetzten Recycling-Aluminiums hat den geschlossenen AIUIF-Wertstoffkreislauf durchlaufen.

Stärkere Kooperation für mehr Nachhaltigkeit
Die gegenseitige Mitgliedschaft der auf ihren jeweiligen Handlungsfeldern führenden Organisationen eröffne zahlreiche Möglichkeiten einer stärkeren Kooperation auf dem Gebiet des nachhaltigen Bauens sowie des Recyclings von Bauprodukten, sagte der neue AIUIF-Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen. „Wir werden gemeinsam daran arbeiten, Planern, Anwendern und dem Metallhandwerk sowie der Abbruch- und Entsorgungsbranche das anspruchsvolle Recycling von beschichteten Bauprodukten im geschlossenen Wertstoffkreislauf zu erleichtern“, so Lauritzen weiter.

Für die GSB-Vorstandsvorsitzenden Willem Beljaars und Werner Hillebrand ist die gegenseitige Mitgliedschaft eine wichtige Grundlage dafür, Kompetenzen im Bereich des Recyclings und des nachhaltigen Bauens zu bündeln und aufmerksamkeitsstark zu kommunizieren.

Wechsel im AIUIF-Vorstand

Zum Jahreswechsel 2022/23 gab es einen personellen Wechsel im Vorstand des AIUIF e.V. Wie anlässlich der Mitgliederversammlung 2022 beschlossen, wechselte der langjährige Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger in den Vorstand des Vereins und übergab die Funktion des Vorstandsvorsitzenden an Thomas Lauritzen.

Dipl.-Kaufm. Thomas Lauritzen, geboren 1958, ist seit 1992 bei der Schüco International KG (Bielefeld) als Prokurist in verschiedenen Führungspositionen tätig. Aktuell ist er Leiter für den Bereich Nachhaltigkeit sowie Pressesprecher des Unternehmens. Lauritzen gehört dem AIUIF-Vorstand seit vielen Jahren an und wirkte prägend bei der Neuausrichtung des Vereins im Jahre 2010, widmete sich intensiv der kontinuierlichen Erhöhung der Mitgliederzahl sowie der Akzeptanz des Vereins in der Politik sowie bei Planern und Architekten.

Walter Lonsinger wurde 2010 zum Vorsitzenden des Vorstandes A|U|F e.V. gewählt. Lonsinger brachte umfangreiche Erfahrungen aus dem Management von Unternehmen der Kunststoff- und Aluminiumindustrie sowie dem Handel in die Verbandsarbeit ein. Lonsinger formte mit seiner Kompetenz einen modernen Verband, der sich erfolgreich dem nachhaltigen Umgang mit dem Werkstoff Aluminium sowie dem ressourceneffizienten Bauen widmet.

Der neue Vorstandsvorsitzende dankte Lonsinger bei der Amtsübergabe in Frankfurt am Main für die langjährige verdienstvolle Arbeit, die den A|U|F erfolgreich positioniert, bekannt und akzeptiert gemacht habe. Lauritzen kündigte an, weiterhin sehr intensiv mit dem früheren Vorstandsvorsitzenden zusammenzuarbeiten. Wichtige gemeinsame Ziele seien die weitere Erhöhung der Mitgliederzahl sowie der vom A|U|F erfassten Schrottmengen. „Dank der Arbeit von Walter Lonsinger,“ so Lauritzen, „ist der geschlossene Wertstoffkreislauf von Aluminium im Baubereich heute eine akzeptierte Philosophie mit Vorbildcharakter und großer Ausstrahlkraft in andere Wirtschaftsbereiche.“

Im AIUIF e.V. engagieren sich derzeit mehr als 200 Unternehmen, Planer und Architekten, um den geschlossenen Wertstoffkreislauf von Aluminiumprodukten im Baubereich zu fördern. Aktuell werden rund zwei Drittel der im Baubereich anfallenden Aluminiumschrotte durch das vom AIUIF eingeführte Zertifikat einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt. Rund 90 Prozent des in Deutschland zu Bauprodukten eingesetzten Recycling-Aluminiums hat den geschlossenen AIUIF-Wertstoffkreislauf durchlaufen.

A|U|F steigert Marktanteil bei Aluminiumschrotten – Rekordmenge im geschlossenen Wertstoffkreislauf

Mehr als 90 Prozent (%) der 2021 in Deutschland aus Aluminium-Altmaterial hergestellten Hochbauprodukte haben den geschlossenen Wertstoffkreislauf des A|U|F e.V. durchlaufen und sind damit besonders nachhaltig. Wie die Conversion Market & Strategy GmbH (Mainaschaff) jetzt in einer aktuellen Mengenbetrachtung ermittelte, wurden 2021 insgesamt 76.183 Tonnen (t) Aluminiumschrotte aus dem Baubereich dem geschlossenen Wertstoffkreislauf des A|U|F e.V. zugeführt und wieder zu Profilen und Blechen für Fenster, Türen und Fassaden recycelt, ohne dass die Qualitätsmerkmale hochwertiger Knetlegierungen verloren gehen.

Gegenüber 2019 (34.430 t) hat sich damit der Umfang der vom A|U|F e.V. erfassten Mengen mehr als verdoppelt, erklärte der scheidende Vorstandsvorsitzende des A|U|F, Walter Lonsinger. Bezogen auf die Gesamtmenge der im Baubereich anfallenden und zu entsorgenden Aluminiumschrotte in Höhe von etwa 125.650 t liegt der Marktanteil des A|U|F damit derzeit bei rund 61 %. Dieser Wert spiegele die langjährigen Anstrengungen des A|U|F wider, Aluminium im Baubereich anspruchsvoll zu recyceln, sagte Lonsinger. Andererseits liege die Differenz zwischen der Gesamtmenge und der vom A|U|F erfassten Menge bei fast 50.000 t oder mehr als einem Drittel des Gesamtaufkommens. Es müsse davon ausgegangen werden, dass diese Mengen in außereuropäische Märkte abfließen und damit nicht mehr einer anspruchsvollen Wiederverwertung im geschlossenen Wertstoffkreislauf zur Verfügung stehen.

Der sprunghafte Anstieg der vom A|U|F erfassten Schrottmengen innerhalb der beiden zurückliegenden Jahre beruht auf dem kontinuierlichen Anstieg der Mitgliederzahlen auf derzeit 231, insbesondere auch auf der Neumitgliedschaft eines weiteren großen Umweltpartners. Darüber hinaus verzeichneten sowohl der Metallbau wie auch die Profilhersteller Zuwächse von durchschnittlich 12 %. Mit rund 16 % war die Branchenentwicklung im Abbruch- und Demontagegewerbe sogar noch stärker. Entsprechend stark stieg im Rahmen von Abbruch-, Entkernungs- und Demontagearbeiten anfallende Menge an Aluminiumschrotten und damit das Potential für ein hochwertiges Recycling.

Von den 2021 in Deutschland angefallenen und entsorgten Aluminiumschrotten entfielen 40.310 t (32 %) auf sogenannte Pre-Consumer-Schrotte. Das sind Mengen, die bei Metallbaubetrieben sowie Profilherstellern und Systemhäusern anfallen. Der größere Mengenanteil (68 %) entfiel auf die sogenannten Post-Consumer-Schrotte (85.340 t), welche primär bei Abbruch-, Entkernungs- und Demontagearbeiten anfallen.

Der A|U|F werde sich auch künftig dafür einsetzen, so der designierte Vorstandsvorsitzende Thomas Lauritzen, die erfassten Mengen auszuweiten und Abflüsse in andere Märkte oder Anwendungsbereiche zu minimieren. Andererseits richte sich Arbeit des A|U|F an die Planer und Anwender, um den Einsatz von nachhaltig recycelten Aluminiumprodukten im Baubereich zu fördern.

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 76.183 Tonnen Aluminiumschrotte aus dem Baubereich dem geschlossenen Wertstoffkreislauf des A|U|F e.V. zugeführt und wieder zu Profilen und Blechen für Fenster, Türen und Fassaden recycelt.

AIUIF verzeichnet weiteren Mitgliederzuwachs

Wertstoffkreislauf für Aluminium bei Planern und

Architekten verstärkt im Fokus / Recycling-Initiative jetzt auch im Kulturbereich

 

Frankfurt, 31. Oktober 2022 – Mehr als 60 Prozent des im inländischen Bausektor anfallenden Aluminium-Altmaterials wird 2022 im geschlossenen Wertstoffkreislauf des AIUIF neuen Anwendungen im Fenster- und Fassadenbereich zugeführt, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Recycling-Initiative AIUIF e.V., Walter Lonsinger, anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main.

Der deutlich gestiegene Marktanteil verweist auf ein dynamisch wachsendes Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit dem Werkstoff Aluminium nicht nur bei den Anwendern, sondern besonders bei Bauherren, Planern und Architekten sowie der Abbruch- und Entsorgungsbranche, erklärte Lonsinger. Der Einsatz von Aluminium im Bausektor sei gesellschaftspolitisch akzeptiert, innovativ und nachhaltig. Die Wiederverwertung in geschlossenen Wertstoffkreisläufen, wie ihn der AIUIF organisiere, habe wesentlich zum positiven Bild des Werkstoffes beigetragen. Mehrere Großstädte, darunter die Umweltverwaltung des Berliner Senats sowie das Bauplanungsreferat der Landeshauptstadt München, haben ihre grundsätzlich positive Einstellung gegenüber Aluminiumanwendungen im Baubereich ausdrücklich bestätigt.

Diem positive Entwicklung spiegele sich auch im Mitgliederzuwachs wider, sagte Lonsinger. Bis Oktober 2022 stieg die Zahl der Mitglieder beim AIUIF auf 227 an. Dazu zählen mit der DAR Metall AG und der W.E.R.T. GmbH auch zwei innovative Recyclingunternehmen als neue Umweltpartner. Erstmalig hat auch ein Kulturbetrieb die AIUIF-Mitgliedschaft beantragt und erhalten, berichtete Lonsinger. Die Bühnen-Werkstatt des Hamburger Thalia-Theater wird zukünftig seine Aluminium-Schrotte und Verarbeitungsreste einem AIUIF-Umweltpartner übergeben. Die AIUIF-Mitgliedschaft ist für die Hamburger Staatsbühne Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts.

Mengen auf hohem Niveau

Im AIUIF-Wertstoffkreislauf wurde in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres insgesamt rund 36.300 Tonnen (t) Aluminium-Altmaterial bilanziert. Der Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger geht davon aus, dass bis zum Jahresende der Vorjahreswert von über 70.000 t erneut erreicht werden kann.

Ressourcenbewirtschaftung muss noch nachhaltiger werden

Die Mitgliedsunternehmen des AIUIF verpflichten sich, Aluminium aus ihrer Produktion sowie aus dem Rückbau oder dem Abbruch von Gebäuden einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zuzuführen. Damit gewährleisten sie, dass hochwertige Werkstofflegierungen energieeffizient und klimafreundlich zur Herstellung von neuen Bauelementen im Fenster- und Fassadenbereich eingesetzt werden und wertvolle Schrotte nicht ins Ausland abfließen.

Neben der Bilanzierung der dem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführten Schrottmengen widmet sich die Recycling-Initiative Fragen der Bauökologie sowie der Stärkung der Ressourcenschonung im Baubereich. Einen besonderen Arbeitsschwerpunkt bildet der Dialog mit Bau-, Umwelt- und Planungsbehörden auf kommunaler Ebene, wenn Vorbehalte oder Fragen zum Einsatz von Aluminium bestehen. Lonsinger appellierte an Planer und Architekten sowie an öffentliche und private Bauherren, bei ihren Projekten auf eine nachhaltige Verwendung des Werkstoffs Aluminium zu achten. Es könne und müsse noch mehr Altmaterial in den geschlossenen Wertstoffkreislauf geführt werden, damit der Anteil von umweltfreundlich gewonnenem Sekundärmetall in neuen Bauelementen weiter ansteige.

Thalia Theater Hamburg jetzt im AIUIF

Als erste Kultureinrichtung in Deutschland ist die Thalia Theater GmbH in Hamburg dem AIUIF als Mitglied beigetreten. Das zu den vier Staatsbühnen der Freien und Hansestadt zählende Haus sieht die AIUIF-Mitgliedschaft als Teil seiner umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie. Aluminium ist ein wichtiger Werkstoff für die künstlerische und technische Bühnenausstattung. Aufgrund seines geringen Gewichts und der vielfältigen Verarbeitungs- und Einsatzmöglichkeiten sind Aluminiumbauteile ein häufig verwendeter Werkstoff für die Kulissen und Bühnenbilder des traditionsreichen Hamburger Theaters. Durch die Mitgliedschaft und das AIUIF-Zertifikat wird künftig sichergestellt, dass die Aluminiumbauteile der Theater-Schlosserei nach Gebrauch nicht einfach nur recycelt, sondern dem vom AIUIF garantierten geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt werden

 

„Ich bin durch die Berichterstattung in der Fachpresse des Metallhandwerks auf die Initiative aufmerksam geworden,“ erläutert der Leiter der Theater-Schlosserei, Peter Hinrich, „und habe die Mitgliedschaft beim AIUIF als sinnvollen Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie ins Gespräch gebracht.“ Die Schlosserei des Theaters übergibt künftig nicht mehr benötigte Bauteile oder Reste aus der Bearbeitung an einen in Hamburg ansässigen Sammelpartner des AIUIF, der dann für die Mengenbilanzierung und die Rückführung des Materials in den geschlossenen Wertstoffkreislauf sorgt.

Für den AIUIF-Vorstandsvorsitzenden Walter Lonsinger ist die Mitgliedschaft der Thalia Theater GmbH in Hamburg ein Beweis dafür, dass der vom AIUIF initiierte und stetig erweiterte Wertstoffkreislauf für Aluminiumprodukte aus dem Baubereich für alle Anwender eine interessante und nachhaltige Alternative zum einfachen Werkstoffrecycling ist. Durch den AIUIF wird der Bau- und Gebäudesektor zuverlässig mit hochwertigen Knetlegierungen aus Sekundärrohstoffen versorgt. „Die Mitgliedschaft der Thalia Theater GmbH in Hamburg zeigt, dass es noch viele Potenziale gibt, um über die Kreislaufwirtschaft sinnvoll, klimaschonend und energieeffizient wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen.“

In der Recyclinginitiative AIUIF e.V. – Aluminium und Umwelt im Fenster- und Fassadenbau engagieren sich derzeit mehr als 200 Unternehmen, Planer und Architekten, um den geschlossenen Wertstoffkreislauf von Aluminiumprodukten im Baubereich zu fördern. Aktuell werden rund zwei Drittel der im Baubereich anfallenden Schrotte durch das vom AIUIF eingeführte Zertifikat einem geschlossenen Wertstoffkreislauf zugeführt.

Für Aluminiumrecycling im Metallbau

AIUIF unterstützt Recycling von Verbundmaterialien

Frankfurt, im Juni 2022 – Aluminium-Verbundmaterialien erschließen neue Potentiale bei Ressourceneffizienz und Klimafreundlichkeit: Sparsamer Materialeinsatz, geringes Gewicht sowie hervorragende Produkt- und Verarbeitungseigenschaften sorgen für stetig steigende Beliebtheit von Alu-Verbundprodukten in der Architektur, der Werbetechnik sowie im Verkehrssektor und in der Industrie. Die Recycling-Initiative AIUIF e.V. führt jetzt führende Verbundmaterial-Hersteller, Recyclingunternehmen und die Sammelpartner des AIUIF zusammen. Gemeinsames perspektivisches Ziel ist die Etablierung eines geschlossenen Wertstoffkreislaufs für alle Komponenten von Alu-Verbundmaterialien.

Ein gemeinsamer Arbeitskreis wird Kriterien und Strategien erarbeiten, damit auch Aluminium-Verbundmaterialien im Rahmen hochwertiger geschlossener Wertstoffkreisläufe recycelt werden können. „Unser gemeinsames Ziel ist es“, so der Vorstandsvorsitzende des AIUIF, Walter Lonsinger, “die Nachhaltigkeit von Verbundmaterialien weiter zu erhöhen und zu stärken.“

Alu-Verbundmaterial besteht aus zwei Leichtmetall-Deckschichten mit Stärken zwischen 0,2 und wenigen Millimetern sowie einer Kernschicht aus Polyethylen oder Mineralstoffen. Die Außenseiten können beidseitig lackiert, bedruckt oder foliert werden. Zu den jüngsten Anwendungen von Alu-Verbundmaterial gehören Verkehrsschilder. Seit 2020 sind Alu-Verbundmaterialien für Kleinschilder zugelassen, eine Zulassung für Großschilder, zum Beispiel für Autobahnen, wird in den nächsten Monaten erwartet, erläutert Moritz Pieper, Key Account Manager des Geschäftsbereichs Traffic Solutions bei der 3A Composites GmbH in Singen.

Verkehrsschilder aus Alu-Verbundmaterial sind rund 30 Prozent leichter als Schilder aus Voll-Aluminium und rund 70 Prozent leichter als Schilder aus Stahl. Trotz der signifikanten Materialersparnis ist bei gleichbleibendem Gewicht die Biegesteifigkeit von Verbundmaterial deutlich höher, was neue Konstruktionsweisen mit weniger Aussteifungen ermöglicht. Werden die Schilder am Ende der Lebensdauer so recycelt, dass sowohl das Aluminium wie auch die Kernschicht wieder zur Herstellung neuer Verbundmaterialien verwendet werden, bieten Aluminium-Verbundmaterialien ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit.

In den zurückliegenden Jahren wurden verschiedene leistungsfähige Verfahren zur Trennung und Recycling von Verbundmaterialien entwickelt und erprobt. Dazu zählen Schneid- und Spaltverfahren, durch die das Verbundmaterial zerlegt wird, oder das Schreddern, erläutert Roman Schindler, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der D.A.R. Metall AG in Rockensussra (Thüringen).

Die Verwendung von Alu-Verbundmaterialien ist so breit und vielfältig, dass angesichts hoher Rohstoff- und Energiepreise die Einführung geschlossener Wertstoffkreisläufe für Alu-Verbundmaterial aus allen Verwendungsbereichen angestrebt werden sollte, erklärt Walter Lonsinger. Dazu zählen Fassaden und Produkte aus der Heizungs- und Sanitärbranche, aber auch Komponenten aus dem Verpackungs- und Automotivbereich.

Bisher wird nur ein geringer Mengenstrom von Alu-Verbundmaterialien aus Rückbauprojekten dem Recycling zugeführt. Die Zusammenarbeit mit dem AIUIF könnte eine flächendeckende Erfassung von Alu-Verbundmaterialien am Ende ihres Lebenszyklus oder aus der Verarbeitung und die Erfassung dieser Mengen durch die leistungsstarken Sammelpartner des AIUF realisieren. Im Rahmen eines Pilotprojekts soll jetzt geklärt werden, ob diese Zielsetzungen in der Realität umgesetzt werden können.

Für den AIUIF wäre es ein weiterer Erfolg und für die Nachhaltigkeit der Anwendung ein großer Sprung, wenn in Zukunft auch Alu-Verbundmaterial energie- und ressourceneffizient im Kreislauf geführt wird, wie dies der AIUIF bereits erfolgreich im Bereich von Fenstern und Fassaden leistet.

Ihre Pressemeldung steht online unter https://www.gebaeudehuelle.net/die-fassade/fassade-aktuell/aiuif-unterstuetzt-recycling-von-verbundmaterialien

A/U/F-Vorstandsvorsitzender besucht Logistik-Standort Gerstungen

Frankfurt am Main / Gerstungen – Die Unternehmenseinheit Hydro Buildung Systems mit seinen Marken Sapa, Technal und WICONA zählt zu den bedeutenden Mitgliedern des A/U/F und verfolgt im Kontext des weltweit tätigen Hydro-Konzerns zielstrebige Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele. Anlässlich eines Besuchs des Logistik Centers von Hydro Building Systems im thüringischen Gerstungen machte sich der A/U/F-Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger ein Bild von der Recyclingstrategie des Unternehmens und der konkreten Wiederverwertung hochwertiger Aluminiumschrotte.

Der Service- und Logistik-Standort Gerstungen in Thüringen – verkehrsgünstig an der Grenze zu Hessen gelegen – versorgt den deutschen und europäischen Markt mit Aluminiumprofilen und Zubehörteilen und bereitet Warentransporte für den Mittleren Osten und Asien vor.

Die am Logistik-Standort in Gerstungen anfallenden Produktions- und Verarbeitungsschrotte aus dem Zentrallager von WICONA-Bausysteme werden gesammelt und über einen Sammelpartner des A/U/F in den geschlossenen Wertstoffkreislauf für Knetlegierungen zurückgeführt. „Wir sind mit der Zusammenarbeit, der Organisation und den Abläufen im A/U/F-Kreislaufsystem sehr zufrieden,“ erklärte Plant Manager Nunzio Campisi beim Rundgang über die Anlage.

Es gehört zum Selbstverständnis von Hydro Building Systems, Aluminium als Energiebank zu betrachten. Aluminium kann unbegrenzt wiederverwendet werden und der Umschmelzprozess benötigt lediglich fünf Prozent der Anfangsenergie, die zur Herstellung von Primäraluminium verwendet wird. Durch das Recycling von einer Tonne Aluminium werden sechs Tonnen Bauxit und neun Tonnen CO2 eingespart. Weltweit vermeidet das Recycling von Aluminium nach Berechnungen des Hydro-Konzerns jedes Jahr mehr als 100 Millionen Tonnen CO2.

Beim Recycling in geschlossenen Wertstoffkreisläufen, wie ihn der A/U/F für den Baubereich organisiert, werden die Eigenschaften und die Qualität des Werkstoffs vollständig erhalten, sagte Lonsinger zum Abschluss seines Besuchs in Gerstungen und dankte den Mitarbeitern vor Ort für ihr Engagement bei der Wiederverwertung des am Standort anfallenden Aluminiums.