Interview mit Marius Bader – Neue Strategie für Aluminium

Knapp drei Jahrzehnte nach seiner Gründung wird aus dem GDA (Gesamtverband der Deutschen Aluminiumindustrie e.V.) der Verein Aluminium Deutschland. Künftig will man sich auch intensiv um eine öffentlichkeitswirksame Positionierung des leichten Werkstoffes kümmern. Über weitere Hintergründe, die aktuelle Strategie und die Pläne für die Zukunft haben wir uns mit Geschäftsführer Marius Baader unterhalten, der seit 1. April 2019 die Geschicke des Verbandes bestimmt.

Das sind die Preisträger*innen von Projekt Nachhaltigkeit 2021!

Die Auszeichnung „Projekt Nachhaltigkeit“ prämiert Projekte, die sich herausragend und wirksam für eine Nachhaltige Entwicklung engagieren. In Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung verliehen die vier RENN auch dieses Jahr wieder den Preis an 40 Gewinner*innen.

Nesletter re!source #08/21

Nachhaltigkeit im Bauwesen: Wertstoffkreisläufe bei Fenster & Türen

„Das Effizienz- und Klimapotenzial des Recyclings ist beim Wertstoff Aluminium besonders hoch“, so Lange. Auch bei diesen Elementen werden die verschiedenen Materialien getrennt. Das Aluminium wird nach Legierungen sortiert, zu Pressbolzen gegossen, woraus wieder neue Profile extrudiert werden, mit denen Metallbauer neue Fenster, Haustüren und Fassaden herstellen. „Im Aluminiumbereich werden circa 98 Prozent des Materials dem Recyclingkreislauf zugeführt. Mehr als die Hälfte der in Deutschland anfallenden Aluminiumschrotte aus dem Bausektor verbleiben gar in einem geschlossenen Wertstoffkreislauf“, erklärt der Fensterexperte.

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Die Zukunft des Aluminiumms – Forum Aluminium 2022

Statt im Herbst 2021 wird die Premiere für das Forum Aluminium erst vom 17. bis 19. Mai 2022 in St. Pölten stattfinden. An drei Tagen bietet das Programm die neuesten Entwicklungen der Industrie und aktuelle Forschungsergebnisse. Kernthemen der Konferenz sind die Mobilität der Zukunft, Aluminiumverarbeitung und neue Technologien. Ein Fokus liegt auch auf den Themen Recycling & Nachhaltigkeit. Teilnehmer haben die Möglichkeit, Hightech-Aluminiumbetriebe aus nächster Nähe kennenzulernen. Ein feierliches Abendprogramm rundet die Forumtage ab und ermöglicht den Austausch mit Kollegen und führenden Experten der Branche.
Details und Anmeldung: www.forum-aluminium.com

Konjunkturbefragung des Fachverbands Metall NW Stagnation im Metallhandwerk – Stagnation im Metallhandwerk

Die Konjunkturbefragung des Fachverbands Metall NW zeigt ein deutliches Ergebnis: Massive Kostensteigerungen bei den Zulieferern verhindern eine andauernde Belebung der Branche und haben die leichte Aufwärtsbewegung im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk gestoppt.
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re!source Gründungs- und Vorstandsmitglieder Dr. Anja Rosen und Prof. Annette Hillebrandt gewinnen die DGNB Sustainability Challenge

Im Juni hatte die DGNB in den Kategorien Start-up’s, Innovation und Forschung jeweils drei Nominierte für die Sustainability Challenge 2021 ausgewählt. Nach einer Online-Abstimmung wurden am 1. Juli zum Tag der Nachhaltigkeit in Stuttgart die Gewinner bekannt gegeben. Der Urban Mining Index, den Anja Rosen in ihrer Promotion an der Bergischen Universität Wuppertal bei Prof. Annette Hillebrandt entwickelt hat, gewann die Endausscheidung gegen das Projekt „Einfach Bauen“ der Technischen Universität München sowie „ge3TEX“ von der Frankfurt University of Applied Sciences. Mit dem Urban Mining Index (UMI) wurde ein Planungsinstrument für zirkuläres Bauen entwickelt. Der UMI verfolgt das Ziel, Baustoffe in möglichst geschlossenen Kreisläufen zu führen und macht die Qualität der Nachnutzung von Wert- und Abfallstoffen in Gebäuden quantitativ messbar.

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Themenheft Nachhaltigkeit + Energieeffizienz – Blick in die Zukunft

Viele Unternehmen polieren mit Berichten zum Thema Nachhaltigkeit und Recycling ihr positives Image auf. Unser Themenheft befasst sich mit Firmen, die tatsächlich Initiative zeigen und zupacken, statt nur über die Möglichkeiten zu sprechen.
Das Themenheft liegt der gedruckten Ausgabe des ALUMINIUM KURIER bei, Sie können es aber auch online lesen.

Bauwirtschaft muss Baustoffe künftig nach bundesweit einheitlichen Regeln recyceln Bundesrat beschließt Mantelverordnung und legt erstmals Standards für die Herstellung und Verwertung mineralischer Ersatzbaustoffe fest

Bauwirtschaft muss Baustoffe künftig nach bundesweit einheitlichen Regeln recyceln Bundesrat beschließt Mantelverordnung und legt erstmals Standards für die Herstellung und Verwertung mineralischer Ersatzbaustoffe fest

Ersatzbaustoffe sollen künftig für Bauherrn attraktiver werden. So kommen weniger Primärbaustoffe zum Einsatz und natürliche Ressourcen werden geschont. Mit der heute vom Bundesrat beschlossenen Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz gelten erstmals deutschlandweit gültige Vorgaben für den Einsatz mineralischer Abfälle wie Bauschutt, Schlacken oder Gleisschotter. Zum Schutz des Bodens und der Natur schafft die Mantelverordnung einheitliche Regeln zur Verfüllung von obertägigen Abgrabungen, wie zum Beispiel einstigen Kies- und Sandgruben.

„Die Mantelverordnung ist der seit langem erwarteten Rahmen für eine Stärkung der mineralischen Sekundärrohstoffe im Baubereich und wird zu großen Veränderungen im gesamten Baubereich führen,“ erklärte der A/U/F-Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger und kündigte an, den Anteil von Aluminiumschrotten aus dem Baubereich innerhalb eines geschlossenen Werkstoffkreislaufs weiter zu erhöhen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Nach über 15 Jahren und unzähligen Gesprächen zwischen Bund, Ländern und Industrie ist es endlich gelungen, bundesweit gültige Regeln zum Recycling von Baustoffen zu vereinbaren. Die Mühe hat sich gelohnt, nicht zuletzt mit Blick auf die gewachsende Bauaktivität und den aktuellen Materialmangel  auf dem Bau. Künftig werden überall in Deutschland mineralische Abfälle einheitlich verwertet. Abbruch und Bauschutt sollen künftig öfter als Ersatzbaustoffe für neue Bauten dienen und seltener in Deponien landen. Zugleich sorgen wir dafür, dass Schadstoffe verlässlich ausgeschleust und behandelt werden. Von den einheitlichen Regeln profitiert die Bauwirtschaft, denn die Verfahren werden für sie einfacher und die Akzeptanz für Ersatzbaustoffe von sicherer Qualität wächst. Kommen Ersatzbaustoffe beim Neubau von Straßen, beim Dämmen und im Hochbau zum Einsatz, sparen wir große Mengen Primärbaustoffe und schonen natürliche Ressourcen.“

Mineralische Abfälle sind der größte Abfallstrom in Deutschland: Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 250 Millionen Tonnen an, wie zum Beispiel Bau- und Abbruchabfälle (Bauschutt), Bodenmaterial (zum Beispiel ausgehobene Erde), Schlacken aus der Metallerzeugung und Aschen aus thermischen Prozessen. Das sind etwa 60 Prozent des gesamten Abfallaufkommens in Deutschland. Zugleich steckt in mineralischen Bauabfällen ein enormes Recycling-Potenzial. Gleichzeitig können mineralische Abfälle zu einem sehr hohen Anteil wiederverwendet werden (etwa 90 Prozent). So kommen mineralische Ersatzbaustoffe schon heute an vielen Stellen zum Einsatz; vor allem bei so genannten Technischen Bauwerken, also beim Bau von Straßen, Bahnstrecken, befestigten Flächen, Leitungsgräben, Lärm- und Sichtschutzwällen oder im Hochbau als Recycling-Beton. Auch die stetig zunehmende Bauaktivität in Deutschland macht es erforderlich, das hochwertige Recycling von Baustoffen weiter zu fördern.

Die Mantelverordnung umfasst verschiedene Rechtstexte: eine neu eingeführte Ersatzbau-stoffverordnung sowie die Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Au-ßerdem werden die Deponieverordnung und die Gewerbeabfallverordnung angepasst.

Um die Nachfrage nach Ersatzbaustoffen zu stärken und rechtsverbindliche Qualitätsstandards bundesweit zu vereinheitlichen, führt die Bundesregierung mit der Mantelverordnung erstmals eine Ersatzbaustoffverordnung ein. Sie legt erstmals die nötigen Standards für die Herstellung und Verwertung mineralischer Ersatzbaustoffe für ganz Deutschland einheitlich fest. Private und öffentliche Bauherren, die bisher von den unterschiedlichen Regelungen abgeschreckt waren, können nun qualitätsgeprüfte Ersatzbaustoffe einfach und rechtssicher verwenden. So sollen künftig in Deutschland häufiger recycelte Baustoffe zum Einsatz kommen.

Gleichzeitig macht die Mantelverordnung mit der Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung erstmals deutschlandweit gültige Vorgaben für die Verfüllung von obertägigen Abgrabungen, wie zum Beispiel ehemaligen Kies- und Sandgruben. Mit der Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung werden die seit dem Jahre 1999 im Wesentlichen unveränderte Verordnung an den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und die im Vollzug gewonnenen Erfahrungen angepasst.

Nachdem die Mantelverordnung im Mai 2017 vom Bundeskabinett erstmals beschlossen wurde, hat der Bundesrat im November 2020 umfangreiche Maßgaben beschlossen, die von der Bundesregierung übernommen und weiterentwickelt wurden. Die abschließende Befassung der Mantelverordnung im Deutschen Bundestag fand am 10. Juni 2021 statt. Mit der heutigen Verabschiedung durch den Bundesrat kann die Mantelverordnung in Kraft treten. Da sie erst zwei Jahre nach ihrer Verkündung in Kraft tritt, können sich alle Betroffenen auf die neuen Regelungen einstellen. Darüber hinaus sind Übergangsregelungen vorgesehen, unter anderem für bestehende Verfüllungen von Abgrabungen und Tagebauen.

A|U|F unterstützt Dialogplattform Recyclingrohstoffe

Mit der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Dialogplattform Recyclingrohstoffe wird ein großer Schritt in Richtung einer wertstoffbezogenen Kreislaufwirtschaft möglich, die für mehr Ressourceneffizienz und stärkeren Klimaschutz sorgen wird, erklärte der A|U|F-Vorstandsvorsitzende Walter Lonsinger im Anschluss an die digitale Auftaktveranstaltung (17.06.2021) der von der Bundesanstalt für Geowissenschaften in Hannover koordinierten Initiative.

Deutschland hat sich in seiner Rohstoffstrategie zur verstärkten Gewinnung von Sekundärrohstoffen bekannt und die Kreislaufwirtschaft ist ein zentraler Baustein des europäischen Green Deal mit dem Ziel, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Mit der Dialogplattform sollen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft enger vernetzt werden und die Nutzung von Recyclingrohstoffen bei mineralischen, metallischen und den sogenannten kritischen Rohstoffen ausgeweitet werden.

Der A|U|F-Vorstandsvorsitzende verwies auf den hohen Anteil von Sekundäraluminium im Baubereich und die stetig steigenden Mengen, die im Rahmen des vom A|U|F organisierten und überwachten Wertstoffkreislaufs wiederverwertet werden. Mit der aktuellen Wertstoff-Studie erfülle der A|U|F bereits heute vorbildlich die von Experten geforderte Datentransparenz.